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Dürer, Albrecht; Rupprich, Hans [Hrsg.]
Schriftlicher Nachlaß (Band 2): Die Anfänge der theoretischen Studien ; das Lehrbuch der Malerei: von der Maß der Menschen, der Pferde, der Gebäude ; von der Perspektive ; von Farben ; ein Unterricht alle Maß zu ändern — Berlin, 1966

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https://doi.org/10.11588/diglit.29732#0100

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II. DAS LEHRBUCH DER MALEREI

Zur Bedeutung vgl. auch J. Chr. Adelung, Gramma-
tisch-kritisdies Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart
I (Wien 1808), Sp. 117.

5 Gemeint ist das Projizieren der Gegenstände auf eine
Bildfläche, wie es Dürer mit Hilfe der in Kap. II F 3 und
in der Unterweisung der Messung IV beschriebenen Ge-
räte zum Durchzeichnen lehren wollte.
c Gliederung, Komposition des Bildganzen; das Ver-
hältnis der Figuren und Dinge zueinander und zum
Raum.

Es ist zu bedauern, daß Dürer diesen Abschnitt, der die
Kompositionsgesetze hätte behandeln sollen, nicht näher
und gesondert ausgearbeitet hat. Die Marter der Zehn-
tausend (1508), der Helleraltar (1509) und das Aller-

heiligenbild (1511) zeigen, wie Dürer um diese Zeit als
Maler die Probleme der Komposition beschäftigten und
wie er sie gemeistert hat.

Alberti spricht in seinen Drei Büdiern über die Malerei
im 2. Buch über die Komposition und definiert: „Ich
nenne Komposition jenes Verfahren beim Malen, durch
welches die einzelnen Teile des Werkes ihre Anordnung
und Zusammenstimmung erhalten“. Vgl. auch Filarete
im 3.Buch von der Zeichenkunst (Ed. v. Oettingen, S.
650 ff.) und Leonardo Tr. 181 (Ed. Ludwig I, S. 219 ff.).

7 Gemäl n., ältere Nebenform zu Gemälde, wie Gebäu
zu Gebäude.

8 Aus der Ratio, durch das synthetische Denken.

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