ihrer Kuppel erkennt man es von weitem, wenn sie aus
dem Meere auftaucht; das andere, klein und vernachlässigt,
auf einer Vorstadtinsel, ist zum Gegenstande des Interesses
nur durch drei kleine Bilder geworden. Denn die relative
Größe und Ansehnlichkeit dieser beiden Gebäude ist ein
charakteristisches Kennzeichen für die relative Bedeutung,
die der moderne italienische Geist der Madonna und Christus
beilegt.
Ein weiterer Bericht über diese Kirche findet sich im
Schlussregister der venezianischen Gebäude am Ende des
dritten Bandes.
3. EBBE UND FLUT VON VENEDIG UND MASS-
VERHÄLTNISSE IN TORCELLO
Die niedrigste und höchste Flut findet in Venedig zu ver-
schiedenen Zeitpunkten statt; die niedrigste während des
Winters, die höchste im Sommer und Herbst. Zurzeit der
höchsten Flut ist die Stadt außerordentlich schön; beson-
ders wenn, was nicht selten geschieht, das Wasser hoch
genug steigt, um einen Teil des Markusplatzes zu überfluten.
Man kann kein reizenderes oder phantastischeres Bild sehen,
als wenn der Campanile und die goldene Kirche sich in
dem ruhigen Wasser widerspiegeln, und die leichteren Gon-
deln bis unter die Portale der Fassade treiben. Anderseits
wird der Winteraufenthalt in Venedig recht unangenehm
durch den niedrigen Ebbestand, der die kleineren Kanäle
mitunter ganz austrocknet und große Schlammbänke vor
den Häusern, sogar am Canal Grande hinterlässt. Der Unter-
schied zwischen der höchsten und tiefsten Flut, die ich in
Venedig erlebte, war 6 Fuß 3 Zoll. Das durchschnittliche
Steigen und Fallen schwankt zwischen zwei und drei Fuß.
Die ganze Breite des Domes von Torcello innerhalb der
Mauern beträgt 70 Fuß; von der die viereckigen Basen der
Pfeiler, je drei Fuß auf jeder Seite, 6 Fuß einnehmen. Das
Mittelschiff misst von Basis zu Basis 31 Fuß 1 Zoll; die
Seitenschiffe von der Basis bis zur Wand 16 Fuß und einige
Zoll, da die genauen Maße wegen der modernen Wand-
Ruskln, Sieine II 27
dem Meere auftaucht; das andere, klein und vernachlässigt,
auf einer Vorstadtinsel, ist zum Gegenstande des Interesses
nur durch drei kleine Bilder geworden. Denn die relative
Größe und Ansehnlichkeit dieser beiden Gebäude ist ein
charakteristisches Kennzeichen für die relative Bedeutung,
die der moderne italienische Geist der Madonna und Christus
beilegt.
Ein weiterer Bericht über diese Kirche findet sich im
Schlussregister der venezianischen Gebäude am Ende des
dritten Bandes.
3. EBBE UND FLUT VON VENEDIG UND MASS-
VERHÄLTNISSE IN TORCELLO
Die niedrigste und höchste Flut findet in Venedig zu ver-
schiedenen Zeitpunkten statt; die niedrigste während des
Winters, die höchste im Sommer und Herbst. Zurzeit der
höchsten Flut ist die Stadt außerordentlich schön; beson-
ders wenn, was nicht selten geschieht, das Wasser hoch
genug steigt, um einen Teil des Markusplatzes zu überfluten.
Man kann kein reizenderes oder phantastischeres Bild sehen,
als wenn der Campanile und die goldene Kirche sich in
dem ruhigen Wasser widerspiegeln, und die leichteren Gon-
deln bis unter die Portale der Fassade treiben. Anderseits
wird der Winteraufenthalt in Venedig recht unangenehm
durch den niedrigen Ebbestand, der die kleineren Kanäle
mitunter ganz austrocknet und große Schlammbänke vor
den Häusern, sogar am Canal Grande hinterlässt. Der Unter-
schied zwischen der höchsten und tiefsten Flut, die ich in
Venedig erlebte, war 6 Fuß 3 Zoll. Das durchschnittliche
Steigen und Fallen schwankt zwischen zwei und drei Fuß.
Die ganze Breite des Domes von Torcello innerhalb der
Mauern beträgt 70 Fuß; von der die viereckigen Basen der
Pfeiler, je drei Fuß auf jeder Seite, 6 Fuß einnehmen. Das
Mittelschiff misst von Basis zu Basis 31 Fuß 1 Zoll; die
Seitenschiffe von der Basis bis zur Wand 16 Fuß und einige
Zoll, da die genauen Maße wegen der modernen Wand-
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