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nebeneinander gestellt, wie man auf dem Grundriss sehen
kann. Diese Säulen sind von rein römischer Abstammung;
ihre Basen haben keine Streben und die Säule selbst ist dem
klassischen Vorbild entsprechend in kühner Biegung zuge-
spitzt. Aber bei der Anpassung der Basen zueinander finden
wir ein merkwürdiges Beispiel vom ersten Beginn des goti-
schen Prinzips der Anhäufung von Schäften. Sie haben ein
eigentümlich altfränkisches und einfaches Profil, bestehend
aus einer einzigen Hohlkehle und Rolle, die beide rund sind,
auf einer quadratischen Plinthe. Wenn diese Basen nun an
den Ecken der Apsis dicht zusammengebracht werden, dann
würde ihre natürliche Stellung die von Fig. 3 auf Tafel 22
sein, und ein hässlicher Spalt zwischen den beiden vierecki-
gen Plinthen bleiben. Dieser verletzte das Auge des Bau-
meisters; und so schnitt er einen Teil von jeder Base fort
und fügte sie so dicht aneinander, wie bei Fig. 5, Tafel 22,
wie sie wirklich stehen. Da vor dieser rohen Harmonisie-
rung die runden Profile bis an die Seiten der Vierecke reichten,
mussten sie notwendigerweise beim Zusammenfügen etwas
abgeschnitten werden und wie auf der Abbildung ineinander
übergehen, so dass hieraus eines der ersten venezianischen
Beispiele von der fortlaufenden gotischen Basis entstand.
Die Säulen haben durchschnittlich zwei Fuß acht und ein-
halb Zoll Umfang an der Basis, und spitzen sich soweit zu,
dass sie unter ihrer untersten Kopfleiste nur zwei Fuß Um-
fang haben, obgleich ihre Höhe nur fünf Fuß sechs Zoll be-
trägt, so dass sie acht Zoll Umfang auf fünf und einhalb
Fuß Höhe einbüßen. Sie sind von unten bis oben sehr zier-
lich geschweift und an der nächsten Stelle zwei und einhalb
Zoll voneinander entfernt, und ungefähr fünf Zoll am Hals
ihrer Kapitale."
7. ALTE VENEZIANISCHE TRACHT
Sansovinos Bericht über die Veränderungen in der Tracht
der Venezianer ist kurz, meisterhaft und höchst interessant;
ein paar Sätze verdienen angeführt zu werden, besonders die
Einleitung. „Da die Ve nezianer von Anfang an das Bestreben
nebeneinander gestellt, wie man auf dem Grundriss sehen
kann. Diese Säulen sind von rein römischer Abstammung;
ihre Basen haben keine Streben und die Säule selbst ist dem
klassischen Vorbild entsprechend in kühner Biegung zuge-
spitzt. Aber bei der Anpassung der Basen zueinander finden
wir ein merkwürdiges Beispiel vom ersten Beginn des goti-
schen Prinzips der Anhäufung von Schäften. Sie haben ein
eigentümlich altfränkisches und einfaches Profil, bestehend
aus einer einzigen Hohlkehle und Rolle, die beide rund sind,
auf einer quadratischen Plinthe. Wenn diese Basen nun an
den Ecken der Apsis dicht zusammengebracht werden, dann
würde ihre natürliche Stellung die von Fig. 3 auf Tafel 22
sein, und ein hässlicher Spalt zwischen den beiden vierecki-
gen Plinthen bleiben. Dieser verletzte das Auge des Bau-
meisters; und so schnitt er einen Teil von jeder Base fort
und fügte sie so dicht aneinander, wie bei Fig. 5, Tafel 22,
wie sie wirklich stehen. Da vor dieser rohen Harmonisie-
rung die runden Profile bis an die Seiten der Vierecke reichten,
mussten sie notwendigerweise beim Zusammenfügen etwas
abgeschnitten werden und wie auf der Abbildung ineinander
übergehen, so dass hieraus eines der ersten venezianischen
Beispiele von der fortlaufenden gotischen Basis entstand.
Die Säulen haben durchschnittlich zwei Fuß acht und ein-
halb Zoll Umfang an der Basis, und spitzen sich soweit zu,
dass sie unter ihrer untersten Kopfleiste nur zwei Fuß Um-
fang haben, obgleich ihre Höhe nur fünf Fuß sechs Zoll be-
trägt, so dass sie acht Zoll Umfang auf fünf und einhalb
Fuß Höhe einbüßen. Sie sind von unten bis oben sehr zier-
lich geschweift und an der nächsten Stelle zwei und einhalb
Zoll voneinander entfernt, und ungefähr fünf Zoll am Hals
ihrer Kapitale."
7. ALTE VENEZIANISCHE TRACHT
Sansovinos Bericht über die Veränderungen in der Tracht
der Venezianer ist kurz, meisterhaft und höchst interessant;
ein paar Sätze verdienen angeführt zu werden, besonders die
Einleitung. „Da die Ve nezianer von Anfang an das Bestreben