Waldesdickicht. Es mag dem Leser vielleicht zuerst fraglich
erscheinen, ob es richtig war, die Wand so dicht hinter
den Säulen zu errichten, dass diese kaum mehr zu tun
haben als die Statuen in einem gotischen Portal; aber die
Weisheit dieser Anordnung ist leicht aus den im Text er-
wähnten Grundsätzen herzuleiten. Der Erbauer hatte nur
Säulen von gewisser Größe zur Verfügung, die nicht im
stände waren, die ganze Last des oberen Gebäudes zu tra-
gen. Er verwandelte daher soviel von dem Mauervorhang in
Säulen, als ihm Stärke des Marmors zur Verfügung stand,
und ließ das übrige in seiner massiven Form. Und damit
hierin keine Unredlichkeit liege und es nicht den Anschein
habe, als leisteten die Säulen mehr Arbeit, als ihnen wirk-
lich zugewiesen ist, so springt bei vielen von ihnen das
Kapital zur Hälfte unter den Archivolten hervor, die sie
tragen und sie zeigen deutlich, dass die Wand sich nur
wenig auf ihre Mithilfe verlässt, und dass viele von ihnen
nicht viel mehr sind als bloße Verbindungsstangen zwischen
dem Fundament und den Gesimsen. Sollte irgend ein Ar-
chitekt diese Anordnung zu tadeln wagen, dann sehe er
sich nur einmal unsere viel gerühmten englischen Pfeiler
in der Salisbury-Kathedrale oder in der Westminster-Abtei
an, wo die kleinen satellitenartigen Säulen in derselben
willkürlichen Weise angebracht sind, aber aus weit weniger
zu rechtfertigenden Gründen; denn diese kleinen Säulen
haben nur ihre Zierlichkeit und rein theoretische Verbindung
mit den Archivoltengesimsen für sich, während die Säulen
von San Marco wirklich von größter Schönheit und höchstem
Werte sind; und wie oben erwähnt war es ein Hauptzweck
des ganzen Bausystems, die Schönheit und Kostbarkeit der
Säule selbst zur Geltung zu bringen. Dies ist nun nicht
nur geschehen, indem man sie gelegentlich der niedrigen
Arbeit entzieht, sondern die ihr hier gegebene Stellung, nur
drei odervierZoll von derWand entfernt, von der sie sich doch
ganz frei abhebt, ist gerade die geeignetste, um ihre Farbe
und ihren Wert am schönsten zur Schau zu stellen. Wenn
hinter einer Säule ein großer leerer Raum bleibt, dann ist
der Schatten, von dem sie sich abhebt, verhältnismäßig
erscheinen, ob es richtig war, die Wand so dicht hinter
den Säulen zu errichten, dass diese kaum mehr zu tun
haben als die Statuen in einem gotischen Portal; aber die
Weisheit dieser Anordnung ist leicht aus den im Text er-
wähnten Grundsätzen herzuleiten. Der Erbauer hatte nur
Säulen von gewisser Größe zur Verfügung, die nicht im
stände waren, die ganze Last des oberen Gebäudes zu tra-
gen. Er verwandelte daher soviel von dem Mauervorhang in
Säulen, als ihm Stärke des Marmors zur Verfügung stand,
und ließ das übrige in seiner massiven Form. Und damit
hierin keine Unredlichkeit liege und es nicht den Anschein
habe, als leisteten die Säulen mehr Arbeit, als ihnen wirk-
lich zugewiesen ist, so springt bei vielen von ihnen das
Kapital zur Hälfte unter den Archivolten hervor, die sie
tragen und sie zeigen deutlich, dass die Wand sich nur
wenig auf ihre Mithilfe verlässt, und dass viele von ihnen
nicht viel mehr sind als bloße Verbindungsstangen zwischen
dem Fundament und den Gesimsen. Sollte irgend ein Ar-
chitekt diese Anordnung zu tadeln wagen, dann sehe er
sich nur einmal unsere viel gerühmten englischen Pfeiler
in der Salisbury-Kathedrale oder in der Westminster-Abtei
an, wo die kleinen satellitenartigen Säulen in derselben
willkürlichen Weise angebracht sind, aber aus weit weniger
zu rechtfertigenden Gründen; denn diese kleinen Säulen
haben nur ihre Zierlichkeit und rein theoretische Verbindung
mit den Archivoltengesimsen für sich, während die Säulen
von San Marco wirklich von größter Schönheit und höchstem
Werte sind; und wie oben erwähnt war es ein Hauptzweck
des ganzen Bausystems, die Schönheit und Kostbarkeit der
Säule selbst zur Geltung zu bringen. Dies ist nun nicht
nur geschehen, indem man sie gelegentlich der niedrigen
Arbeit entzieht, sondern die ihr hier gegebene Stellung, nur
drei odervierZoll von derWand entfernt, von der sie sich doch
ganz frei abhebt, ist gerade die geeignetste, um ihre Farbe
und ihren Wert am schönsten zur Schau zu stellen. Wenn
hinter einer Säule ein großer leerer Raum bleibt, dann ist
der Schatten, von dem sie sich abhebt, verhältnismäßig