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unsere Fischerboote waren Galeeren und Schiffe, unsere
Angelhaken der Schatz von S. Marco, und unser Köder
das Herzblut unserer Bürger, die für den christlichen
Glauben starben'."
Ich entnehme diese höchst interessante Stelle einem Bande
von Eilbriefen, die der Gesandte Giustiniani während der
Jahre 1516—1519 von London aus an die Signoria von Ve-
nedig richtete; Eilbriefe, nicht nur voll von Angelegenheiten
von historischem Interesse, sondern auch von den reizend-
sten Schilderungen von allem, was sich im täglichen Leben
am englischen Hofe ereignete. Mr. Brown hat sie nach
den Originalbriefen übersetzt, und sie werden, glaube ich,
bald veröffentlicht und gewiss mit Vergnügen gelesen werden;
denn ich kann diese Bände nicht abschließen, ohne einer
Überzeugung Ausdruck zu geben, die sich mir schon lange
aufgedrängt hat, dass nämlich restaurierte Geschichte
wenig mehr Wert hat als restaurierte Gemälde, oder Bau-
werke; dass die einzige lesenswerte Geschichte die ist,
welche zu der Zeit geschrieben wurde, von der sie handelt,
die Geschichte von dem, was getan und gesehen wurde,
aus dem Munde von Männern gehört, die es mit taten und
ansahen. Ein frischer Schluck von solcher Geschichte ist
mehr wert als tausend Bände von Auszügen, Schlussfolge-
rungen, Hypothesen und Theorien; und ich glaube, daß wir,
allmählich klüger werdend, uns wenig mehr um die Ge-
schichte von Völkern bekümmern werden, die keine regi-
strierten Urkunden hinterlassen haben, sondern unsere Zeit
nur mit der Prüfung der getreuen Dokumente zubringen
werden, die zu allen Zeiten der Welt hinterlassen wurden,
und in der Form von Kunst oder Literatur die Szenen
schildern, oder die Ereignisse festhalten, die in jenen Zeiten
vor den Augen der Leute tatsächlich stattfanden.
10. SCHLUSS-APPENDIX
Die Berichte über die Daten venezianischer Bauwerke
im vorliegenden Werke beruhen, wie oben erwähnt, auf sorg-
fältiger persönlicher Prüfung aller Verzierungen oder anderen
unsere Fischerboote waren Galeeren und Schiffe, unsere
Angelhaken der Schatz von S. Marco, und unser Köder
das Herzblut unserer Bürger, die für den christlichen
Glauben starben'."
Ich entnehme diese höchst interessante Stelle einem Bande
von Eilbriefen, die der Gesandte Giustiniani während der
Jahre 1516—1519 von London aus an die Signoria von Ve-
nedig richtete; Eilbriefe, nicht nur voll von Angelegenheiten
von historischem Interesse, sondern auch von den reizend-
sten Schilderungen von allem, was sich im täglichen Leben
am englischen Hofe ereignete. Mr. Brown hat sie nach
den Originalbriefen übersetzt, und sie werden, glaube ich,
bald veröffentlicht und gewiss mit Vergnügen gelesen werden;
denn ich kann diese Bände nicht abschließen, ohne einer
Überzeugung Ausdruck zu geben, die sich mir schon lange
aufgedrängt hat, dass nämlich restaurierte Geschichte
wenig mehr Wert hat als restaurierte Gemälde, oder Bau-
werke; dass die einzige lesenswerte Geschichte die ist,
welche zu der Zeit geschrieben wurde, von der sie handelt,
die Geschichte von dem, was getan und gesehen wurde,
aus dem Munde von Männern gehört, die es mit taten und
ansahen. Ein frischer Schluck von solcher Geschichte ist
mehr wert als tausend Bände von Auszügen, Schlussfolge-
rungen, Hypothesen und Theorien; und ich glaube, daß wir,
allmählich klüger werdend, uns wenig mehr um die Ge-
schichte von Völkern bekümmern werden, die keine regi-
strierten Urkunden hinterlassen haben, sondern unsere Zeit
nur mit der Prüfung der getreuen Dokumente zubringen
werden, die zu allen Zeiten der Welt hinterlassen wurden,
und in der Form von Kunst oder Literatur die Szenen
schildern, oder die Ereignisse festhalten, die in jenen Zeiten
vor den Augen der Leute tatsächlich stattfanden.
10. SCHLUSS-APPENDIX
Die Berichte über die Daten venezianischer Bauwerke
im vorliegenden Werke beruhen, wie oben erwähnt, auf sorg-
fältiger persönlicher Prüfung aller Verzierungen oder anderen