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Schlesische Heimatpflege: Kunst u. Denkmalpflege, Museumswesen, Heimatschutz — Breslau, 1.1935

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Museumswesen
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Kohlhaussen, Heinrich: Die Magdalenenapostel
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https://doi.org/10.11588/diglit.19993#0212

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117. Breslau. Schlesisches Museum für Kunstgewerbe und Altertümer.
„Kirchensaal" mit Magdalenenaposteln und Triumphkreuzgruppe

des 14. nachfolgt, zwanglos verstehen. (Seine Ahnenreihe weist
über die Apostel vom ehemaligen Lettner des Straßburger Münsters
gen Westen. Hamann-Weigert, Das Straßburger Münster. 1928,
Abb. 40 und Tafel 50.) Das Haargelock ist ähnlich bei den Engeln
des heiligen Grabes im Freiburger Dom aus dem 5. Jahrzehnt
(Pinder, Die deutsche Plastik des 14. Jahrb.., Taf. 25). Man muß
nicht den Einfluß einer späteren naturnahen Gestaltungswelle ab-
warten, wie sie sich um 1550 im Würzburger Wolfskehl-Meister
etwa durchsetzt (Pinder, a.a.O., Taf. 44). Den 50 er Jahren jeden-
falls entstammt die Stilbewegung, die in die frühen Magdalenen-
apostel einmündete. Man kann summarisch das Oberweseler Chor-
gestühl aus der Zeit um 1550 (Fischel, Mittelrheinische Plastik,
Tafel 25), die Rottweiler Figuren in ihrem Faltengeschiebe, der
Bartstilisierung und dem Aufstauchen des Faltenwerks nennen und
dann als Parallelerscheinungen etwa die steinernen Propheten der
Nürnberger Moritzkirche (Pinder, Taf. 59), ohne daß solche Verbin-
dungsbrücken für die Breslauer Werkstätte notwendig wären. Die
Magdalena erscheint als Glied einer Kette, für die wir in dem Jahr-
hundert nach 1250 noch auf mitteldeutschem Boden, von den klugen

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