Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Seidlitz, Woldemar
Die Kunst in Dresden vom Mittelalter bis zur Neuzeit (Buch 1 - 3): 1464 - 1625 — Dresden, 1921

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43932#0148
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
ERSTES BUCH ■ 1464 - 1541

KUNSTERZEUGNISSE

Aus der spätem Regirungszeit Herzog Georgs hat sich nur wenig in den
Dresdner Sammlungen erhalten. Wir wissen aus den Inventaren der Silberkammer
wie sorgfältig der Fürst den Hausschmuck seiner Gemahlin verzeichnete, doch


8. Nr. 77. Silberbesdilag der Scheide eines Prunksdiwerts
Herzog Heinrichs, 1537, wirkliche Größe, Histor. Museum

ist keines der Stücke nachzu-
weisen, auch nicht die Scheu-
ern polnischen Ursprungs die
im Inventar von 1543 erwähnt
werden. Bei seinemTod hin-
terließ er 128 393 Gulden an
ungemünztem Silber, dazu
40 000 inMünze und Kleinode
für 60000, ohne das Silber-
geschirr. VonWandteppichen
werden fünfzehn als in seinem
Besitz befindlich angeführt,
dazu können die sechs noch in
der Gemäldegalerie erhaltnen
gehört haben, da sie zumeist
im Anfang der dreißiger Jahre
in Brüssel und anderweit her-
gestellt worden sind. Die
Pergamenthandschrift »Vom
Feuerwerk« mit den aquarel-

liiten Federzeichnungen eines Meisters M. E. von 1528 kann ebenso gut erst
von August erworben worden sein <70>. Zwei kleine Wallbüchsen mit Lunten-
schnappschloß und dem Kurwappen (52) stammen aus der Zeit um 1530. Zum
Ernestinischen Besitz gehörte laut Inventar der Dolch Johann Friedrichs (56). Das
Harnisch wesen stand damals in seiner besten Blüte: noch lebte der nach dem

Kaiser benannte geriefelte Maximiliansharnisch fort,- an den einzelnen Teilen
wurden namentlich die Ränder durch Verzierungen in Atzung, Gravirung,
Tausdhirung betont, so daß der Bau der Rüstung klar zutage trat, während die
spätre Zeit alleTeile gleichmäßig mit Schmuck namentlich mitTreibarbeit überzog
und dabei viel Vergoldung verwendete. Die Schwertscheide wurde meist von
Silber gearbeitet,- von Klingen galten die Mailänder,Toledaner und Solinger als
die besten. Berühmt war die aus Augsburg stammende Waffenschmiedsfamilie

96
 
Annotationen