Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Seidlitz, Woldemar
Die Kunst in Dresden vom Mittelalter bis zur Neuzeit (Buch 1 - 3): 1464 - 1625 — Dresden, 1921

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43932#0534
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
VIERTER ABSCHNITT

JOHANN GEORG I
ERSTES DRITTEL 1611 — 1625
1 ohann Georg, der Bruder des anderthalb Jahr altern Kurfürsten Christian II,
) wurde am 5 März 1585 geboren, trat Ende Juni 1611 die Regirung an und
starb am 8 Oktober 1656 nach einer Regirung von 45 Jahren im Alter von 71
Jahren. In erster Ehe war er seit dem 16 September 1604 als Zwanzigjähriger
mit Sibylle Elisabet, der Tochter Herzog Friedrich I von Würtemberg, weniger
als anderthalb Jahre verheiratet, da seine Gemahlin am 20 Januar 1606 starb/ in
zweiter Ehe nahm er am 19 Juli 1607 Magdalene Sibylle, die Tochter des Mark-
grafen Albrecht Friedrich von Brandenburg, zur Frau,- sie überlebte ihn um zwei-
einhalb Jahre <f im Februar 1659>. — Von den reichlich elf Kindern, die er aus
dieser zweiten Ehe hatte, folgte ihm der 1613 geborne Johann Georg <II> in der
Kurz August, im folgenden Jahr geboren, erhielt 1635 Magdeburg und begründete
1657 die Linie Weißenfels, die 1746 an Kursachsen wieder zurüdcfiel,- Christian,
geboren 1615, Administrator von Merseburg, begründete 1657 die Linie Merse-
burg, die sich spaltete, 1738 aber gleichfalls zurüdcfiel,- Moritz, geboren 16’9/-
Administrator von Naumburg= Zeiz, begründete 1657 die Linie Zeiz, die 1718
an Kursachsen zurüdcfiel. — Von Johann Georgs Töchtern heiratete die 1609
geborne Sofie Eleonore den Landgrafen Georg II von Hessen^ Darmstadt,- die
1610 geborne Marie Elisabet den Herzog Friedrich III von Holstein = Gottorp,-
die 1617 geborne Magdalene Sibylle in erster Ehe den Prinzen Christian von
Dänemark <f 1647>, dann den Herzog Friedrich Wilhelm II von Sachsen-Alten-
burg.
Da er bereits seit 1607 an der Regirung seines Bruders Christian stark be-
teiligt war, durchlebte er die ganze Zeit des Dreißigjährigen Krieges von seinen
ersten Vorboten in den böhmischen Unruhen von 1609 bis weit über den West-
fälischen Frieden hinaus, ebenso fest wie sein Vorgänger zu dem Kaiser haltend,
der gleich ihm das Aufkommen der reformirten Pfalz nicht dulden wollte, wie es
sich besonders deutlich auf dem Konvent von Mühlhausen im März 1620 durch

360
 
Annotationen