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Seidlitz, Woldemar
Die Kunst in Dresden vom Mittelalter bis zur Neuzeit (Buch 1 - 3): 1464 - 1625 — Dresden, 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.43932#0277
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VIERTER ABSCHNITT
AUGUST
ERSTES DRITTEL 1553-1562

ugust, am 31 Juli 1526 in Freiberg geboren als letztes der sechs Kinder


1 Y Herzog Heinrichs, hatte zu Anfang der Regirung seines Bruders Moritz
1542/43 etwa ein Jahr am Hofe König Ferdinands in Wien und Prag zugebracht,
nachdem er in Leipzig unter der Leitung von Joh. Rivius studirt. In Wien wurde
der Grund zu seiner Freundschaft mit dem Erzherzog Maximilian, dem spätem
Kaiser, gelegt. Im Mai 1544 war er weltlicher Administrator des Stifts Merse-
bürg geworden, welche Stellung er bei seiner im Oktober 1548 erfolgten Ver-
heiratung mit der Prinzessin Anna von Dänemark Tochter König Christian III
aufgab <siehe Anlage 11>. Seitdem lebte er meist in Weißenfels oderW'olken-
stein. Nach dem Tode von Moritz folgte er diesem in der Kur, da dessen ein-
ziger Sohn Albert bereits 1546 in seinem ersten Lebensjahr gestorben war. Aus
der Ehe mit Anna <f 1 Oktober 1585> erwuchsen ihm 15 Kinder, 9 Söhne und
6 Töchter,- doch starben die meisten seiner Söhne bereits in frühem Alter,- nach-
dem Alexander, der es auf elf Jahre gebracht hatte, 1565 gestorben war, blieb
ihm nur der 1560 geborne Christian <I> als Nachfolger. Auch von seinen Töch-
tern starb die Hälfte in frühem Alter,- Elisabet vermählte sich 1570 mit Johann
Kasimir von Pfalz = Simmern,- Dorotea 1585 mit Herzog Heinrich Julius von
Braunschweig-Wolfenbüttel, Anna 1586 mit Herzog Johann Kasimir von Sach-
sen-Gota. In seinem letzten Lebensjahr heiratete August im Januar 1586, ein
Vierteljahr nach dem Tode seiner Gemahlin Anna, die jugendliche Agnes <Hed-
wig> Tochter Joachim Ernsts von Anhalt=Dessau <sie starb 1616>,- doch bereits
nach einem Monat ereilte ihn der Tod am 11 Februar 1586.
Die lange Regirung Kurfürst Augusts bildete für Sachsen dankseinereifrigen
und verständnisvollen Bemühungen eine Zeit glänzenden wirtschaftlichen Auf-
schwungs, in der es ihm gelang die geringer werdenden Erträge des Silberberg-
baus durch Hebung der Land- und Forstwirtschaft auszugleichen und dadurch
sich gegenüber dem stets wachsenden Einfluß des Handels und der Industrie zu

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