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Seidlitz, Woldemar
Die Kunst in Dresden vom Mittelalter bis zur Neuzeit (Buch 1 - 3): 1464 - 1625 — Dresden, 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.43932#0427
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ANMERKUNGEN

141 (S. 218) Stahlschießen: Guido Mäder, Aus Alt-Dresden, Dr. 1895, S. 59.
142 (S. 218) Jagd: Karl v. Weber, Anna Churf. v. S., Leipzig 1865, S. 263 fg. — Auf einer
Schweinshatz in der Dresdner Heide 1562 wurden auf einmal 540 zur Strecke gebracht, im folgen-
den Jahr über 1000,- 1565 erlegte August 104 Hirsche/ für den Fang eines Bären schenkte er ein
Faß guten Rheinweins, Er hielt 14 Jagdfalken <von Dänemark und Island) / als ihm 1572 Heinrich
von Navarra durch seinen Stallmeister St. Colombe Jagdhunde und Maulesel sandte, erhielt dieser
dafür das Bildnis Augusts an einer Gnadenkette von 500 Gulden Wert/ im folgenden Jahr ließ er
durch Brosius Walter 37 Elensköpfe zu 30 Groschen schnitzen, um darauf die Geweihe anzu-
bringen,- 1563 hatte er vom Herzog Wilhelm von Jülich auch zwei Löwen erhalten, dazu im folg-
enden Jahr zwei junge (ebendort S. 241 fg.). Kamele erhielt er besonders häufig in den sechziger
und zu Anfang der siebziger Jahre zum Geschenk (desgl. S. 198).
143 (S. 219) Das »ländische« Tuch für gewisse Hofbedienstete wird übrigens als lündisch
(londisch, londoner) zu lesen sein, wie es bei Langenn, Ossa, S. 194 vorkommt und nach Weber,
Anna, S. 100 bei einem Koch ausdrücklich als engelsch bezeichnet wird. — Das Stüde Sammt wurde
mit 5 — 6 Gulden bezahlt.
Regirung und Verwaltung
144 (S. 221) Münzwesen: W. Schwinkowski (siehe Anm. 13), S. 143, 162, 358/ derselbe,
die Reichsmünzreformbestrebungen in den Jahren 1665 — 70, i. Vierteljahrschr. für Soz.= und Wirt-
schaftspolitik 14 (1916), S. 42,- Johannes Falke, Die Geschichte des Kurfürsten August v. Sachsen
in volkswirtschaftlicher Beziehung, Leipzig 1868.
145 (S, 221) Bergbau: Joh. Falke (siehe Anm. 144).
146 (S. 222) Staatsfinanzen: Die Angaben beiVehse (s. Anm. 136) II, S. 263 sind 2u
hoch,- auch die im Text gemachten Angaben bedürfen noch sehr der Nachprüfung.
147 (S. 222) Heer: C. Gurlitt, Deutsche Turniere usw. (siehe Anm. 55 a), S. 56. Der Zeug-
meister Paul Büchner berichtete 1579, daß an den je 90 Rüstungen für das Fähnlein Fußtruppen
(im Ganzen also etwa 3600) noch 324 Harnische (die Oberarme und Beine freiließen) fehlten,- aus
den für das Zeughaus vorgesehnen 3000 Gulden konnten jährlich 30 neue Rüstungen beschafft
werden,- Wolf von Speier wolle solche zu 7 Gulden liefern, erbitte aber daß ihm das Blech dazu
von dem kurfürstlichen Eisenhammer (zu 6 Gulden 1 Pfennig für den Zentner) geliefert werde.
Wolf erhielt den Auftrag sie von Jahr zu Jahr zu liefern, wofür er einen Vorschuß von 100 Gulden
erhielt. Die Kürasse der Reiter deckten den ganzen Leib.
148 (S. 222) Gesetzgebung: Herrn. Theod. Schfetter, Die Konstitution Kurfürst Augusts
von Sachsen vom Jahr 1572, Leipzig 1857. Die Constitutiones separatae über Änderungen im
Lehnswesen, Milderungen bezüglich des Diebstahls, der Tortur und des Wildfrevels wurden erst
1643 veröffentlicht, ebenso die Const. ineditae. die nicht zum Abschluß gekommen waren.
149 (S. 223) Universität Leipzig: Paul Weinhold, Die Stellung des Kurfürsten August
zur Universität Leipzig, Leipz. Dr.-Diss. 1901.
Das Wirtschaftsleben
150 (S. 224) Johannes Falke, Des Kurfürsten Augusts Bedeutung für die sächsische Volks-
wirtschaft, Mitt. 18 (1868) 73fg.,- Näheres darüber in desselben Verfassers Geschichte desKurfürsten
August v. S. in volkswirtschaftlicher Beziehung, Leipzig 1868. — O str a und Neuostra (vom slav.
Ostrow = Werder, Insel) hatte den Bischöfen von Meißen gehört, das Herrengut in Ostra den
Monhaupt. Da letztre das Gut nicht halten konnten, wurde es 1535 für 1200 rh. Gulden an Dr.
Georg Komerstädt vergeben und von diesem 1550 an Kurfürst Moritz gegen Felder bei Leubnitz
abgetreten. Der bischöfliche Besitz ging 1559 mit Stolpen an August über, der 1569 dort das
Vorwerk errichtete. Die Monhaupt erhielten für ihr Gut Daubnitz. Die Bauern wurden nach
Zschertnitz und Neuostra verpflanzt, wobei sie alles Holzwerk, auch das Dach- und Fachwerk
mitnehmen durften. Um die erforderlichen 2500 Pflüge (Tagfahrten) für die Bestellung zu gewinnen,
wurden Bauern aus Dresdner Dörfern wie solche aus Moritzburg, Radeberg und Pirna herange-
zogen, für die der Frönerhof nahe der Annenkirche errichtet wurde (1613 nach der »alten Schäferei«

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