Münzen - Kyrene und Ägypten
499
Kyrene und Ägypten
1198. Kyrene, Didrachmon
Battus auf Münzen von Cyrene
VS: Kopf des Zeus Ammon; RS: Silphionstaude. - Silber.
Geprägt um 300-260 v. Chr. - Die Münzen Kyrenes zeigen im Profil nach rechts einen Kopf
mit Widderhörnern. Dieser ist im 5.-4. Jh. v. Chr. bärtig und wird als Zeus Ammon gedeutet.
Doch im Hellenismus, seit etwa 306 v. Chr., wird der gehörnte Kopf unbärtig gebildet. Eine
Münze dieses unbärtigen hellenistischen Typus muß W. vorgelegen haben, denn er vergleicht
den Kopf überzeugend mit den unbärtigen Göttern Dionysos und Apollon. Daß nicht Battos,
der Stadtgründer von Kyrene, dargestellt ist - wie W. glaubte -, sondern Zeus-Ammon, läßt
sich nur in Kenntnis der älteren Münzen mit bärtigem Kopf erschließen, die W. vermutlich
nicht kannte.
Bei W.: GK1 S. 163 (GK Text S. 280); GK2 S. 294 (GK Text S. 281).
Lit.: BMC Greek Coins, Cyrenaica S. 50-55 Nr. 227-260 Taf. 20,28-24,7; Franke - Hirmer S. 161-162 Taf. 215
Nr. 792.
1199. Kyrene, Stater mit Münzmeisterinschrift des Damonax
Münze in Gold... Demonax ... Regent von Cyrene ... soll dieselbe haben prägen lassen
VS: Standbild des Zeus Ammon; RS: Quadriga. - Gold.
Geprägt 331-322 v. Chr., Inschrift des Münzmeisters Damonax. - Hardouin verbindet die
Münze mit dem bei Herodot (4,161) und Diodor (8,30,2) erwähnten, in der Mitte des 6. Jhs.
v. Chr. tätigen Sozialreformer und Regenten von Kyrene, Damonax von Mantineia. Er glaubt
deshalb, daß sie eine der ältesten überlieferten Münzen sei und vergleicht sie mit der Prägung
des Gelon von Syrakus (Kat.-Nr. 1235). In der Darstellung des Zeus Ammon sieht er die des
Herrschers, deutet die Hörner aber als Insignien des Lokalgottes. W. stellt auf Grund des Stils
zu Recht fest, daß die Münze nicht so alt sein kann; an Hardouins Deutung der Darstellung
hält er fest.
Bei W.: GK1 S. 323 (GK Text S. 614); GK2 S. 631-632 (GK Text S. 615).
MI S. LXII.
Lit.: Jean Hardouin, Memoires de Trevoux (Memoires pour l’histoire des Sciences et des beaux arts ä Trevoux)
l’an 1727 S. 1444; BMC Greek Coins, Cyrenaica S. 26 Nr. 107 Taf. 13,9; Lucien Naville, Les monnaies d’or de la
Cyrenaique, Paris 1951 S. 37-38 Taf. II Nr. 69.
1200. Ägypten unter Ptolemaois L, Tetradrachmon
Pallas auf Alexanders des Großen Münzen
VS: Kopf Alexanders d. Gr. mit Elephantenskalp; RS: archaistische Athena mit Speer. - Silber.
Geprägt nach 315 v. Chr. - Die Münze zeigt auf der Rückseite Athena. Ihr Gewand ist zwar
im Stil der archaischen griechischen Kunst des 6. Jhs. v. Chr. wiedergegeben, da aber auf der
Vorderseite Alexander d. Gr. dargestellt ist, kann die Münze frühestens im späteren 4. Jh. v.
Chr. geprägt worden sein. Diese Beobachtung verhalf W. zu der wichtigen Erkenntnis, daß der
archaische Stil lange Zeit nachgeahmt wurde. In De ratione S. 10 vergleicht er die Münze mit
den archaistischen Kunstwerken Kat.-Nr. 846, 866, 886; vgl. dazu besonders Kat.-Nr. 846.
Bei W.: GK1 S. 205 (GK Text S. 400).
De ratione S. 10-11; AGK S. 34.
Lit.: BMC, Greek Coins, The Ptolemies, Kings of Egypt S. 3-4 Nr. 19-36; S. 6 Nr. 46-51 Taf. 1,5-6,8; Franke - Hir-
mer S. 163-164 Taf. 217 Nr. 797-798.
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Kyrene und Ägypten
1198. Kyrene, Didrachmon
Battus auf Münzen von Cyrene
VS: Kopf des Zeus Ammon; RS: Silphionstaude. - Silber.
Geprägt um 300-260 v. Chr. - Die Münzen Kyrenes zeigen im Profil nach rechts einen Kopf
mit Widderhörnern. Dieser ist im 5.-4. Jh. v. Chr. bärtig und wird als Zeus Ammon gedeutet.
Doch im Hellenismus, seit etwa 306 v. Chr., wird der gehörnte Kopf unbärtig gebildet. Eine
Münze dieses unbärtigen hellenistischen Typus muß W. vorgelegen haben, denn er vergleicht
den Kopf überzeugend mit den unbärtigen Göttern Dionysos und Apollon. Daß nicht Battos,
der Stadtgründer von Kyrene, dargestellt ist - wie W. glaubte -, sondern Zeus-Ammon, läßt
sich nur in Kenntnis der älteren Münzen mit bärtigem Kopf erschließen, die W. vermutlich
nicht kannte.
Bei W.: GK1 S. 163 (GK Text S. 280); GK2 S. 294 (GK Text S. 281).
Lit.: BMC Greek Coins, Cyrenaica S. 50-55 Nr. 227-260 Taf. 20,28-24,7; Franke - Hirmer S. 161-162 Taf. 215
Nr. 792.
1199. Kyrene, Stater mit Münzmeisterinschrift des Damonax
Münze in Gold... Demonax ... Regent von Cyrene ... soll dieselbe haben prägen lassen
VS: Standbild des Zeus Ammon; RS: Quadriga. - Gold.
Geprägt 331-322 v. Chr., Inschrift des Münzmeisters Damonax. - Hardouin verbindet die
Münze mit dem bei Herodot (4,161) und Diodor (8,30,2) erwähnten, in der Mitte des 6. Jhs.
v. Chr. tätigen Sozialreformer und Regenten von Kyrene, Damonax von Mantineia. Er glaubt
deshalb, daß sie eine der ältesten überlieferten Münzen sei und vergleicht sie mit der Prägung
des Gelon von Syrakus (Kat.-Nr. 1235). In der Darstellung des Zeus Ammon sieht er die des
Herrschers, deutet die Hörner aber als Insignien des Lokalgottes. W. stellt auf Grund des Stils
zu Recht fest, daß die Münze nicht so alt sein kann; an Hardouins Deutung der Darstellung
hält er fest.
Bei W.: GK1 S. 323 (GK Text S. 614); GK2 S. 631-632 (GK Text S. 615).
MI S. LXII.
Lit.: Jean Hardouin, Memoires de Trevoux (Memoires pour l’histoire des Sciences et des beaux arts ä Trevoux)
l’an 1727 S. 1444; BMC Greek Coins, Cyrenaica S. 26 Nr. 107 Taf. 13,9; Lucien Naville, Les monnaies d’or de la
Cyrenaique, Paris 1951 S. 37-38 Taf. II Nr. 69.
1200. Ägypten unter Ptolemaois L, Tetradrachmon
Pallas auf Alexanders des Großen Münzen
VS: Kopf Alexanders d. Gr. mit Elephantenskalp; RS: archaistische Athena mit Speer. - Silber.
Geprägt nach 315 v. Chr. - Die Münze zeigt auf der Rückseite Athena. Ihr Gewand ist zwar
im Stil der archaischen griechischen Kunst des 6. Jhs. v. Chr. wiedergegeben, da aber auf der
Vorderseite Alexander d. Gr. dargestellt ist, kann die Münze frühestens im späteren 4. Jh. v.
Chr. geprägt worden sein. Diese Beobachtung verhalf W. zu der wichtigen Erkenntnis, daß der
archaische Stil lange Zeit nachgeahmt wurde. In De ratione S. 10 vergleicht er die Münze mit
den archaistischen Kunstwerken Kat.-Nr. 846, 866, 886; vgl. dazu besonders Kat.-Nr. 846.
Bei W.: GK1 S. 205 (GK Text S. 400).
De ratione S. 10-11; AGK S. 34.
Lit.: BMC, Greek Coins, The Ptolemies, Kings of Egypt S. 3-4 Nr. 19-36; S. 6 Nr. 46-51 Taf. 1,5-6,8; Franke - Hir-
mer S. 163-164 Taf. 217 Nr. 797-798.