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Winckelmann, Johann Joachim; Balensiefen, Lilian; Borbein, Adolf Heinrich [Editor]; Kunze, Max [Editor]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Editor]; Deutsches Archäologisches Institut [Editor]; Winckelmann-Gesellschaft [Editor]
Schriften und Nachlaß (Band 4,5): Statuenbeschreibungen, Materialien zur "Geschichte der Kunst des Alterthums", Rezensionen — [Mainz am Rhein]: Verlag Philipp von Zabern, 2012

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.58927#0108

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Entwürfe zur „Geschichte der Kunst des Alterthums'

Schönheit der Gesichter in Engeland ist nur in einigen einzelnen Theilen <der selben und lieget selten
in der Form> und in der <schönen> weißlichen Haut, speciosae pelle decoraf,] selten aber in der Form
derselben. Selbst in Irland <sich> sind die Bildungen <viel> vollkommener.
[p. 13] Speciosus pelle decora 5
[p. 14] //Der Schnitt des Mundes oder der Schluß der Lippen, welcher sich in der Natur, wenigstens
der Griechen und <Abenlä> Europäer, gegen die Winkel des Mundes <...> unterwärts ziehet, ist an
Egyptischen Köpfen im Gegentheil hinaufwerts gezogen.
In der Zeichnung ist wie überhaupt also auch hier die Lehre von der Proportion die erste, und als 10
dann folget der Umkreis oder die Umschreibung und Conturn <so wohl der> des Gantzen der Figur so
wohl allgemein und der Zeichnung jedes theiles insbesondere.\\
In dem zweyten Absätze <von der> des älteren Egyptischen Stils, nehmlich der Bekleidung <und
der> ihrer Figuren und <ihr> der Zeichnung derselben, merke ich erst an,[daß dieselbe ...]\\
15
[p. 16] //Das zweyte Stück dieses Capitels von dem Stil der Kunst unter den Egytern, welcher die
Zeichnung und Bekleidung ihrer Figuren sich begreifet, ist in drey Absätzen zu fassen: <von welchem in
den zween ersten derselben wird gehandelt von dem älteren und von dem folgenden Stil der Egyptischen
Bildhauer, und in dem dritten Absatz von den Nachahmungen Egypter Werke durch Griechische
Künstler gemacher <gehandelt wird. Der ältere Stil der Kunst hat vor der> Ich werde unten <mit zu> 20
darzuthun suchen, daß <man in> die wahren alten Egyptischen Werke von zweyfacher Art sind, und daß
man in ihrer eigenen Kunst zwo verschiedene Epochen >Zeiten setzen müßte. Die erste hat vermuthlich
gedauert bis Egypten durch den Cambyses erobert wurde und den Persern unterthänig war, und die
andere so lange eingebohrene Egypter unter der Persischen und nach unter der Griechischen Regierung
in der Bildhauerey arbeiteten. Die Nachahmungen aber der Egyptischen Werke sind vermuthlich alle 25
unter dem Kayser Hadrian gemachet. In jedem von diesen drey Absätzen ist zum <aber> ersten von der
Zeichnung cinsbesondere und> des Nackenden und zum anderen von (der) Bekleidung ihrer Figuren
zu reden.
In dem älteren Stil <ist> hat die Zeichnung deutliche <Eigenschaften und> und begreifliche
Eigenschaften, welche diesselbe nicht <vo> allein von der Zeichnung anderer Völker, sondern <von> 30
auch von dem späteren Stil der Egypter unterscheiden.\\
[p. 18] //Als ein Anfang zu diesem zweiten Stücke von dem Ursprung und dem Wesentlichen der Kunst,
würde cmit ein paar Worten> auch die Zeichnung und Abbildung der Thiere in der Kunst der Griechen,

1 Theilen nachgetragen 5 speciosus pella decora nachgetragen 11—12 des Gantzen ... so wohl nachgetragen 18 derselben wird
gehandelt nachgetragen 18 von dem nachgetragen 24 unter der Persischen ... Regierung nachgetragen 26ersten von nachgetra-
gen 22 hat nachgetragen
 
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