105
1897.
ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 4.
106
sind, der einige Abhängigkeit von Schongauer
verräth, darf man Weisbach wohl zustimmen.
Aufser Schongauer und in noch höherem Grade
scheint mir zur künstlerischen Parentel dieses
ganzen zeitgenössischen Baseler Holzschnittkunst
herausfällt. Die dramatische Bewegung der Ge-
stalten, die Komposition und die Landschaft
finden dagegen in der Strafsburger Kunst
Der Tod des hl. Dominikus.
Meisters der Meisler [vom Hausbuch zu ge-
hören. Endlich glaube ich, dafs seine Kunst
nicht auf Baseler, sondern auf Strafsburger Boden
wurzelt. Weisbach, der den Baseler Holzschnitt
eingehender studirt hat, hebt selbst hervor, dafs
der Meister qualitativ und stilistisch aus der
Parallelen. Persönliche Beziehungen zu dem
Humanisten Brant, dessen Werke er illustrirt
hat, sind nicht ganz unwahrscheinlich. Brant
ist geboren 1458 zu Strafsburg, hielt sich seit
1475 zuerst als Studirender, dann als Lehrer
des kanonischen und bürgerlichen Rechts in
1897.
ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 4.
106
sind, der einige Abhängigkeit von Schongauer
verräth, darf man Weisbach wohl zustimmen.
Aufser Schongauer und in noch höherem Grade
scheint mir zur künstlerischen Parentel dieses
ganzen zeitgenössischen Baseler Holzschnittkunst
herausfällt. Die dramatische Bewegung der Ge-
stalten, die Komposition und die Landschaft
finden dagegen in der Strafsburger Kunst
Der Tod des hl. Dominikus.
Meisters der Meisler [vom Hausbuch zu ge-
hören. Endlich glaube ich, dafs seine Kunst
nicht auf Baseler, sondern auf Strafsburger Boden
wurzelt. Weisbach, der den Baseler Holzschnitt
eingehender studirt hat, hebt selbst hervor, dafs
der Meister qualitativ und stilistisch aus der
Parallelen. Persönliche Beziehungen zu dem
Humanisten Brant, dessen Werke er illustrirt
hat, sind nicht ganz unwahrscheinlich. Brant
ist geboren 1458 zu Strafsburg, hielt sich seit
1475 zuerst als Studirender, dann als Lehrer
des kanonischen und bürgerlichen Rechts in