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Zeitschrift für christliche Kunst — 32.1919

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Beitz, Egid: Photographie und christliche Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.4306#0094

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Nr. 5

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.

81

Kunst liegt heute dank dem Fleiß der vielen dabei in den letzten Jahrzehnten
tätigen Kräfte, eine Fülle von Literatur vor. Diese gewaltige Arbeit hätte nicht
geleistet werden können, wenn es nicht möglich gewesen wäre, photographische
Abbildungen der Kunstwerke als Studien- und Vergleichsmaterial verhältnis-
mäßig billig und schnell in reicher Menge herbeizuschaffen. Die alten teuren und
langsamen Reproduktionstechniken wären dazu nicht imstande gewesen.

Trotzalled;m ist die Arbeit der Kunstgeschichte noch lange nicht getan. Zumal
auch die christliche Kunstforschung bedarf weiterhin in hohem Maße der Unter-
stützung aller, besonders
derjenigen, denen die Ob-
hut der christlichen Kunst-
schätze anvertraut ist.
Diese Unterstützung kann
m Gestalt von photogra-
phischen Aufnahmen ge-
leistet werden. Es ergeht
daher an alle, die hier
helfen können, die Bitte,
Photographien der christ-
lichen Kunstgeschichte der
Wissenschaft zugänglich
zu machen.

Die Photographien aller
seltenen oder noch nicht
bekannten Kunstalter-
tümer >ind für die Wissen-
schaft von Interesse.
Jedes Gebiet ist dabei
willkommen: Innen- und
Außenarchitektur, Male-
rei, Plastiken, Glasfenster,
Stoffe, Türen, Gitter,
Möbel, überhaupt das
ganze kunstgewerbliche
Gebrauchs- und Schmuck-
gerät, das im kirchlichen
Dienste steht oder einmal
darin gestanden hat. — Über die Art, wie solche Aufnahmen beschaffen sein
müssen, darüber kann jeder sich bei den Abbildungen dieser Zeitschrift oder bei
irgendeiner modernen Kunstgeschichte Rat holen. Es muß dabei darauf hin-
gewiesen werden, daß die Abbildungen dieses Heftes selbst Reproduktionen von
Kunstwerken sind. Die lediglich als Kunst ausgeübte Photographie ist Kunst-
geschichte, sie steht daher nicht im Dienste der Kunstgeschichte. Für ihre
Stimmungen bedarf sie häufig eines Beiwerkes, das für die Kunstforschung über-
flüssig, ja störend sein kann. Darum haben die photographischen Kunstwerke,
für die zünftige Wissenschaft, vor allem für ihre stilkritischen Aufgaben, nur be-
dingten Wert. So könnte z. B. der Blick in den Pfeilerwald des Kölner Domes

Abb. 11. In St. Gereon.

Eugen Coubillier, Köln.
 
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