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Zeitschrift für christliche Kunst — 32.1919

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Witte, Fritz: Ein Wort über illustrierte Weihnachtsbücher
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https://doi.org/10.11588/diglit.4306#0148

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132 ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST. Nr. 9

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alten niederdeutschen Legendenschreibern; eine große Fülle gerade von Weih-
nachtslegenden findet sich dort, die es fast ausschließlich verdienen, dem Volk«
erneut bekannt gegeben zu werden.

Aber dabei brauchen wir nicht zu bleiben : auch unsere neuzeitlichen Schrift-
steller werden sich mit Freuden dazu bereit finden, mit einem volkstümhcr
arbeitenden Künstler zusammenzutun, um dem Weihnachtsgedanken künstle-
rischen Ausdruck zu verleihen.

Mehr wie es bislang geschehen, müssen die wunderbaren Gedanken dei
Festkreise des Kirchenjahres das Interesse unserer Dichter und Maler werden
Wir brauchen uns mit Dürers Passionen wahrlich nicht zufrieden zu geben
das Thema ist wahrhaft ergiebig und ausdeutungsfähig genug, um immer wieder
anregend zu wirken für Neuschöpfungen.

Man greife doch auch verschiedene Wendepunkte im Menschenleben heraus
Kochzeit, Erstkommunion usw. und mache sie zum Thema kleiner handlicher
-cünstlerisch völlig einwandfrei ausgestatteter Bücher; Freude werden sie stets
wecken und Freunde in großer Zahl sich werben. Dasselbe ist zu sagen von
guten Gebet- und Erbauungsbüchern. Hier hat das Streben nach Kultur erst
die ersten Anfänge gezeitigt; die Verbindung von gutem Text mit guten Bildern
ist bislang kaum gelungen. Auch in seiner äußeren Aufmachung muß das Buch
dem Besitzer gefallen, es muß ihn auch dadurch schon zur Benutzung reizen
*\uf diesem Gebiete ist bei uns eigentlich noch alles zu tun; bisheran hat ein-
zig der Unternehmer das bestimmende Wort gesprochen, nicht aber der Poet
und der Künstler. Vielleicht nimmt sich einmal die Vereinigung akademisch
gebildeter Katholiken der Sache an; ihren Bemühungen würde bei ihren Mit-
gliedern von vorneherein Erfolg gewiß sein. Witte.

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AN UNSERE LESER.

[V achdem der Friedensabschluß die Erleichterungen ge-
± \| bracht hat, die für eine einwandfreie Abwickelung der
Redaktionsgeschäfte unerläßlich sind, dürfen wir die Hoffnung
aussprechen, daß in Zukunft die Zeitschrift sowohl für das
unbesetzte wie das besetzte Gebiet stets pünktlich geliefert
werden kann. Wir bitten unsere Bezieher, die bisherigen Ver-
zögerungen im Hinblick auf die ungewöhnlichen Verhältnisse
entschuldigen zu wollen. DER HERAUSGEBER.








 
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