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Zeitschrift für christliche Kunst — 32.1919

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Witte, Fritz: Der Meister von Osnabrück im Diözesanmuseum
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https://doi.org/10.11588/diglit.4306#0154

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Nr. 10/11

wiederkehrende Motiv der starr und
leblos herunterhängenden Hand der
hl. Maria, die stets im Augenblicke
des Zusammenbrechens dargestellt
ist. Wir begegnen dem Motiv erstmals
und in besonders schöner Sprache
bei der Kreuzigungsgruppe
imSchnütgen-Museum, beim
Snetlagedenkmal sowie bei
Altären in Jeker und inOlden-
dorf, auf die mich Dr. Sehng
und Dolfen in Osnabrück
aufmerksam machten. Denn
Oldendorf, eine Arbeit dritten
Ranges, aber mit unverkenn-
baren Anklängen an den Mei-
ster, führt die Bezeichnung:
MDXX petri vn paweli dach
wart dat werck wollenbracht.
Wir finden also den Meister
und seine Schule tätig 1517
und 1520.

Der Altar in Oldendorf
scheint mir auch in anderer
Beziehung von Wichtigkeit
für die Frage nach dem Mei-
ster von Osnabrück. Mir will
scheinen, er stellt eine Ver-
bindung in etwa wieder her,
die man allgemein abbrechen
zu müssen glaubte, nämlich
mit dem Meister des Ein-
zuges Christi am Westportal
des Domes zu Münster, mit
dem Meister der Domchor-
apostel in Osnabrück und des
Lettners von Marien feld.
Seine Predella zeigt die zwölf
Apostel zu je zweien grup-
piert um Christus. Die klei-
nen, etwas derb und spieß-
bürgerlich gehaltenen Figu-
ren sind dennoch ungemein
lebenswahr aufgefaßt, in le-
bendiger Unterhaltung, die
den Figuren das Starre der
Statik einer Einzelfigur be-

Abb. 3.

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