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17.

Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst-

Erscheinen wöchentlich ein Mal. Subscriptious-

handlnngcn, sowie von allen Po stämtern und m preis für den Band von 26 Nummern 3 fl. 54kr.

Zeitnngserveditionen angenommen. od. 2 Rthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern 9 kr. od. 2',

XLI. Wd.

Sgr.

Die Studenten der schönen Wissenschaften.

Da kommt auch ihr ein Büchlein in die Hand, dessen
Titel eine magische Gewalt auf sie ausübt — „Die Kunst
in vierzehn Tagen eine glückliche Braut zu werden." — Sie
setzt sich gleichfalls auf einen Lagerballen und liest in dem
Buche, das ihr so bedeutungsvoll erscheint.

Beide studiren emsig und vergessen ganz, wo sie sind.
DaS ist ja das wahre Wesen des echten Studiums, daß es
uns mit so dämonenhafter Gewalt fesselt und uns alles
Andere vergessen läßt.

(Fortsetzung.)

Da muß der Russe niesen — und die Beiden sind der
Wirklichkeit wiedergegeben. Sie schauen sich an, sehen dann
auf die Bücher in ihren Händen und erröthen. Sie wollen
wieder wie vorher zusammen über die schönen Wissenschaften
sprechen, aber der Fluß des Gesprächs ist versiegt, die frü-
here Unbefangenheit ist gewichen. Der Zauber jener beiden
Bücher beginnt zu wirken. — Zum Glück ist Vater Pappen-
schichter von seinem Geschäftsgänge zurückgekchrt und sucht
die Tochter.

„Hat denn der Herr Russe etwas gefunden? —

„O ja, ich habe mich nicht getäuscht und werde morgen
meine Forschungen weiter fortsetzen" — und dabei blickte
der junge Mann Arnholdinen so bedeutungsvoll an, daß
diese sich verlegen zu den Büchern nicderbeugte. —

„Jetzt aber, Herr Pappenschichtcr, nehme ich mir diese
Werke mit; haben Sie die Güte den Preis zu bestimmen."
„Na, Sie zahlen Stück für Stück einen Neugroschen."
Sofort wurde der Handel abgeschlossen und der junge
Russe empfahl sich.

Am späten Nachmittage saß Arnholdine träumerisch in
ihrem Stübchen. Sic hatte „die Kunst in vierzehn Tagen
eine glückliche Braut zu werden" durchgelesen und dachte an
— den jungen Russen. Gedankenvoll griff sie zur Guitarre;
so schwermüthige Akkorde hatte sie noch nie dem geliebten
Instrumente entlockt, so sehnsüchtig noch nie das Lied —
„An Alexis send' ich dich" — gesungen.

Langsam verging der Abend und endlich, nach einer un-
ruhigen Nacht kam der Tag, der den jungen Russen wieder
auf den alten Lagerboden führen sollte. Heute sollte er
auch ihr Arbeitsstübchcn sehen, sie trug dort einen ganzen
Berg Bücher zusammen.

t s?
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die Studenten der schönen Wissenschaften"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Lager
Liebespaar <Motiv>
Vorlesen
Gitarre <Motiv>
Dachboden
Makulatur
Papier
Junger Mann <Motiv>
Karikatur
Liebeslyrik
Buch <Motiv>
Schreibtisch
Junge Frau <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Russen <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 41.1864, Nr. 1007, S. 129
 
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