m Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst-—., ^ Erscheinen wöchentlich ein Mal. Subscriptions-
' Handlungen, sowie von allen Postämtern und ( preis für den Band von 26 Nummern 3 fl. 54 fr. '
Aeitungserpeditione n angenommen. odi 2 Rthlr. ö Sgr. Einzelne Nummern kosten S kr. od. 2'/?Sgr.
Ehen werden im Himmel geschloffen.
(Schluß.)
So erbrach Herr Mescnbrink das erste Dutzend der Briefe,
ohne daß sich etwas Passendes für seinen Freund, der sich bei der
ganzen Asfaire höchst passiv verhielt, darunter gefunden. „Das
ist ja nichts als Schund," brummte der Calculator. „Sollte denn
nicht endlich etwas Passendes kommen?" und wiederum ward ein
neuer Brief erbrochen. Bei der Durchsicht nahm das Antlitz des
Lesers einen immer freundlicheren Ausdruck an, und nachdem er
diese bald beendet, sprach er, sich an'den Freund wendend,
rasch und bestimmt: „Hier haben wir aber ein Offert, wie wir !
es uns nicht besser wünschen können. Horch auf, Typhonius! I
Geehrter Herr!
Durch hier nicht näher zu erörternde Verhältnisse
gezwungen, nahe ich mich Ihnen auf diesem für Damen
nicht wohl passenden Wege, um Ihnen anzuzeigen, daß ich i
geneigt bin, wegen des in der heutigen Nummer des Tage- !
blatts veröffentlichten Heirathsgesuchs mit Ihnen in Ver-
bindung zu treten. Da ich annehme, daß Sie kein Jüng-
ling mehr sind, so kann ich Ihnen offen melden, daß ich
einundvierzig Jahre alt und lutherischer Confession bin,
den Haushalt zu führen wohl verstehe und mich entspre- \
chenden Falls bestreben würde, Sie nach besten Kräften zu !
hegen und zu pflegen, um Ihnen das Leben so angenehm
als möglich zu machen. Von Liebe kann natürlich zwischen
uns, die wir uns, noch nicht kennen, keine Rede sein.
Sollten Sie mich daher aus gewiß Vielen erwählen, so
würde ich vor allen Dingen vorerst bestrebt sein, mir Ihre
Achtung zu erwerben und aus Achtung entsteht ja bekannt- ;
lich gar oft Liebe. Eine Photographie kann ich leider nicht
beischließen, da mein Vorrath augenblicklich gänzlich ver- '
griffen ist; doch werde ich mir sofort einige Abdrücke nach-
bestellen. Sollten Sie die hierdurch begonnene Verbindung
fortznsetzen wünschen, so ersuche ich Sie sreundlichst im
nächsten Tageblatt unter der Rubrik „Vermischtes" mit
fetter Schrift das Wort „Einverstanden" inserircn zu lassen. j
Ich werde sodann nicht verfehlen, mich am nächsten Mitt- !
woch Abend zwischen sieben und acht Uhr auf dem Marktplatze
einzufinden. An einem Rosentopf, den ich in der linken, und
einer Nelke, die ich in der rechten Hand zu tragen gedenke,
werden Sie mich erkennen. Ich darf Sic ersuchen, dieselben
Erkennungszeichen zu führen. X. £."
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' Handlungen, sowie von allen Postämtern und ( preis für den Band von 26 Nummern 3 fl. 54 fr. '
Aeitungserpeditione n angenommen. odi 2 Rthlr. ö Sgr. Einzelne Nummern kosten S kr. od. 2'/?Sgr.
Ehen werden im Himmel geschloffen.
(Schluß.)
So erbrach Herr Mescnbrink das erste Dutzend der Briefe,
ohne daß sich etwas Passendes für seinen Freund, der sich bei der
ganzen Asfaire höchst passiv verhielt, darunter gefunden. „Das
ist ja nichts als Schund," brummte der Calculator. „Sollte denn
nicht endlich etwas Passendes kommen?" und wiederum ward ein
neuer Brief erbrochen. Bei der Durchsicht nahm das Antlitz des
Lesers einen immer freundlicheren Ausdruck an, und nachdem er
diese bald beendet, sprach er, sich an'den Freund wendend,
rasch und bestimmt: „Hier haben wir aber ein Offert, wie wir !
es uns nicht besser wünschen können. Horch auf, Typhonius! I
Geehrter Herr!
Durch hier nicht näher zu erörternde Verhältnisse
gezwungen, nahe ich mich Ihnen auf diesem für Damen
nicht wohl passenden Wege, um Ihnen anzuzeigen, daß ich i
geneigt bin, wegen des in der heutigen Nummer des Tage- !
blatts veröffentlichten Heirathsgesuchs mit Ihnen in Ver-
bindung zu treten. Da ich annehme, daß Sie kein Jüng-
ling mehr sind, so kann ich Ihnen offen melden, daß ich
einundvierzig Jahre alt und lutherischer Confession bin,
den Haushalt zu führen wohl verstehe und mich entspre- \
chenden Falls bestreben würde, Sie nach besten Kräften zu !
hegen und zu pflegen, um Ihnen das Leben so angenehm
als möglich zu machen. Von Liebe kann natürlich zwischen
uns, die wir uns, noch nicht kennen, keine Rede sein.
Sollten Sie mich daher aus gewiß Vielen erwählen, so
würde ich vor allen Dingen vorerst bestrebt sein, mir Ihre
Achtung zu erwerben und aus Achtung entsteht ja bekannt- ;
lich gar oft Liebe. Eine Photographie kann ich leider nicht
beischließen, da mein Vorrath augenblicklich gänzlich ver- '
griffen ist; doch werde ich mir sofort einige Abdrücke nach-
bestellen. Sollten Sie die hierdurch begonnene Verbindung
fortznsetzen wünschen, so ersuche ich Sie sreundlichst im
nächsten Tageblatt unter der Rubrik „Vermischtes" mit
fetter Schrift das Wort „Einverstanden" inserircn zu lassen. j
Ich werde sodann nicht verfehlen, mich am nächsten Mitt- !
woch Abend zwischen sieben und acht Uhr auf dem Marktplatze
einzufinden. An einem Rosentopf, den ich in der linken, und
einer Nelke, die ich in der rechten Hand zu tragen gedenke,
werden Sie mich erkennen. Ich darf Sic ersuchen, dieselben
Erkennungszeichen zu führen. X. £."
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Ehen werden im Himmel geschlossen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)