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-l o Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- _ Erscheinen wöchentlich ein Mal. Subscriptchns- yy . NV

Handlungen, sowie von allen Postämtern und 1 preis für den Band von 26 Nummern 3 fl. 84 kr. 1 '

Z eitnngserveditionen angenommen. ob. 2 Rtblr. 5 Sgr. Einzelne Nummern 9 kr. od. 2'/? Sgr.

Die Studenten der schönen Wissenschaften.

(Schluß.)

Und die Köchin ging. Aber draußen in der Küche jubelte
sie laut auf und rieb sich vor Vergnügen die knochigen Hände.
„Das muß der Tischler sogleich wissen. Na, Arnholdinchen,
aber die Keile, aber die Keile!"

Und drinnen in der Stube tobte Vater Pappenschichter
wie ein angeschossener Eber herum. — „ Wart' nur, ich will's

Euch lehren! Will Dir den Pelz waschen, feiner Fuchs, und
Dir —- Arnholdinchen dazu!"

Von alledem nichts ahnend, eilte Arnholdine freudigen
Herzens nach Hause. Der Registrator August Fischer war
ihr nun doch lieber, als der geheimnißvolle Russe Aleris.
Heiterer denn je, besorgte sie ihre Geschäfte und bemerkte dabei
nicht, daß der Vater so außerordentlich finster und die Köchin
so ungewöhnlich schnippisch war.

Bei Tische ging's sehr stille zu. Vater Pappenschichter
aß wenig und brummte viel, und die . Tochter dachte an ihren
Registrator. — Man war bald fertig und sofort zog sich der
Vater zurück. Er ging aber nicht in sein Stübchen, sondern
schlich mit. einem bereits.zurechtgelegten.Stocke auf den Lager-
boden. Niemand hatte ihn dabei bemerkt, nur die'boshafte
Köchin sah es durch die Thürspalte und wußte sich vor Freude
kaum, zu fassen; sollte doch nun. ihr Traum — die blauen
Flecken — in Erfüllung gehen. — Na, aber die Keile!

Ein Weilchen später schlüpfte auch Arnholdine zum
Vorsaal hinaus, aber sie stieg nicht zum Lagerboden hinauf
wie gewöhnlich, sondern eilte die Treppe hinunter, um den
Geliebten an der Thür zu erwarten, das volle Herz wollte
ja nicht mehr im dumpfen Raume bleiben.

Auch daS Herausgehen Arnholdinens hatte die Köchin
durch die Thürspalte bemerkt. Jetzt also nahte der große
Augenblick. Der Vater war bereits oben, Arnholdine war
auch hinauf, der junge Russe wird nicht auf sich warten
lassen. — Das mußte sie in der Nähe beobachten. Christine
zog die schweren Schuhe aus und schlich auf den Zehen, wie
eine falsche Katze, die Treppe hinauf. Und droben wartete
bereits der Tischlergeselle, der, von der Köchin benach-
richtigt, auch Zeuge des ganzen Spektakels sein wollte.

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die Studenten der schönen Wissenschaften"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Tischler
Lager
Finsternis
Liebespaar <Motiv>
Verwechslung <Motiv>
Händler
Zorn <Motiv>
Entdeckung <Motiv>
Dachboden
Wut <Motiv>
Stock <Motiv>
Makulatur
Papier
Köchin <Motiv>
Karikatur
Buch <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Thema/Bildinhalt (normiert)
Prügel <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 41.1864, Nr. 1008, S. 137
 
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