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’*• Handlungen, sowie von allen Postämtern und preis für den Band von 26 Nummern 3 fl. 54 kr. J'L

Aeitun gser peditionen angenommen. ob- 2 Rthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern kosten 9 kr. od- 2'/-Sgr.

War es eine gute oder eine böse Fee?

(Fortsetzung.)

Der Wind spielte mit dem Bärenfelle des Hofrathes
und mit dem leichten Röllchen seiner Dulcinea. Regentropfen
fielen vom neblichten Himmel und die rothcn Blätter knister- <■
ten unter ihren Tritten. Der Hosrath hatte sich nicht daran
gewöhnt mit einem ziemlich kurzen Bärenfelle bekleidet, in
bloßen Füßen, sich dem Morgenlüftchen des Dezembers aus- ‘

zusetzen, und fror deßhalb so stark, daß man das Klappern
seiner Zähne hören konnte. Sonst aber lautlos, schlichen die
drei interessanten Repräsentanten des aufstrebenden Bürger-
thnms vom Jahre 1385 durch den finstern Wald.

Da flimmerte ein fernes Licht, Hundegebell ließ sich
hören und der ängstliche, wilde Mann hatte große Lust wieder
umzukehren und in seinem Kellerloche den folgenden Tag
und zwar den des Jahres 1862 ruhig und in stiller Zurück-
gezogenheit abzuwarten. Aber das Verhängniß war stärker
als der Hofrath Schmalzhuber, und dieser Tiefbeschämtc sah
sich bald von seiner ganzen Mörderbande umringt.

Auf einem Rasenplatze inmitten des schauerlichen Wiener-
waldcs brannte vor einer Felsenhöhle ein helles Feuer. Der
Hofrath wurde von seinem ganzen, in die Felle wilder Thiere
eingehüllten Gremium mit einem lauten Hurrahrufen empfangen.
Man führte ihn und seine Schöne zu einem etwas erhöhten
Ehrenfitz in der Nähe des Feuers und einer der wildesten
Gesellen mit langem rothen Barte und einem Spieße von
zwei Klafter Länge trat vor den Hauptmann und rief mit
lauter Stimme: „Hans Aufschring, heute gilt es. Die ganze
Wienerstadt ist los und der Wald umstellt. Abends werden
wir entweder gefürchtet von der ganzen Spießbürgerschaft der
Stadt Wien einen unermeßlichen Tribut auflegen oder wir
werden gehenkt sein. Wir Alle aber wollen mit Dir kämpfen
oder fallen. Kennst Du diesen Ehrenspieß, Hans Aufschring?
Vor drei Monaten hast Du damit vier Männer, die Dich
auf dem schmalen Steg dort übersielen, auf einmal auf-
gespicßt! Du hast ihn mir verehrt, weil ich, um Dir einen
Spaß zu machen, Tags darauf fünfundzwanzig Schulkinder
aus dem nahen Dorfe spießte, weil sie Deinen verehrten
Namen verspottet hatten."

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"War es eine gute oder eine böse Fee?"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Festnahme
Scharfrichter
Zange
Folter <Motiv>
Qual
Schmerz <Motiv>
Ahnen
Räuber <Motiv>
Karikatur
Strafe
Wilder Mann
Zuschauer <Motiv>
Fesseln
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 41.1864, Nr. 993, S. 17
 
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