;)a Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- __ _ Erscheinen wöchentlich ein Mal. Subscriptions-
Handlungen, sowie von allen Postämtern und Jj[= J CH 11» preis für den Band von 26Nummern 3 fl.54kr.
Zeitungserpeditionen angenommen.___ ob. 2 Rthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern 9 kr. od. 2'/- Sgr.
He Lambert!
1.
Lambert (ich weiß nicht, ob es der viclgesuchte ist) saß
sinnend in seinem Stübchen und dachte, den Kopf träumerisch !
in die Hand gestützt, nach. An was dachte, er und warum
marterte er sein Gehirn, zerschlug seinen Gedankenkasten mit j
Fäusten? Hatte er vielleicht den Ruf der französischen Nation
vernommen und überlegte er, ob er demselben folgen und sich
einstellen sollte? Dieses ist wohl nicht anzunehmen, doch
Oil est Lambert?
möchte ich behaupten, daß Lambert verliebt und zwar bis über
die Ohren verliebt ist in seine schöne Nachbarin Bertha; was
einem jungen Manne in seinen Jahren wohl leicht passiren kann.
Ja so, wird der geehrte Leser sagen, verliebt ist der
junge Mann, das ist aber kein Grund, seinen armen Sitz
der Weisheit mit Faustschlägen zu verarbeiten, dieses Erperi-
ment sollte er lieber mit einem Nebenbuhler, welcher ihm
hinderlich ist, vornehmen.
Ganz recht, wenn es so wäre, würde dein Rath nicht
schlecht sein, lieber Leser, doch höre zu, was den armen Lam-
bert quält und du wirst seinen gerechten Groll gegen seine
Kopfnerven zu würdigen wissen.
Lambert liebt und wird wieder geliebt, dieses wäre nicht
weiter zu erörtern; aber (dieses Aber ist der kitzliche Punkt),
also, aber der Vater??
Ja, der Vater, die Mutter, der Onkel, die Tante, der
Vormund, das sind die Düppelcr Schanzen, welche jedem an-
gehenden Bräutigam drohend cntgegenstarrcn und nun hatte
sich unser Lambert die Frage aufgegeben: „Wie kann ich mich
dem Vater meiner lieben Bertha nähern und meine Bitte,
von deren Gewährung mein ganzes Lebensglück abhängt,
anbringcn?"
Kein Licht erschien ihm in diesem Chaos seiner Gedanken,
kein Faden der Ariadne in diesem Labyrinthe und bei jedem
Seufzer, mit welchem er seinem gepreßten Herzen Luft zu
machen suchte, traktirte er seinen armen Kopf mit einigen
obligaten Knüffen und Püffen.
„Was nützen mich meine Thaler," jammerte er, „die
ich zur Leihbibliothek getragen, die Zeit, die Geduld, welche
ich opferte, die zehn- bis zwölfbändigen Romane von Dumas
Vater und Sohn, Sue, Feval, Kock und Gott weiß, wie sie
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Handlungen, sowie von allen Postämtern und Jj[= J CH 11» preis für den Band von 26Nummern 3 fl.54kr.
Zeitungserpeditionen angenommen.___ ob. 2 Rthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern 9 kr. od. 2'/- Sgr.
He Lambert!
1.
Lambert (ich weiß nicht, ob es der viclgesuchte ist) saß
sinnend in seinem Stübchen und dachte, den Kopf träumerisch !
in die Hand gestützt, nach. An was dachte, er und warum
marterte er sein Gehirn, zerschlug seinen Gedankenkasten mit j
Fäusten? Hatte er vielleicht den Ruf der französischen Nation
vernommen und überlegte er, ob er demselben folgen und sich
einstellen sollte? Dieses ist wohl nicht anzunehmen, doch
Oil est Lambert?
möchte ich behaupten, daß Lambert verliebt und zwar bis über
die Ohren verliebt ist in seine schöne Nachbarin Bertha; was
einem jungen Manne in seinen Jahren wohl leicht passiren kann.
Ja so, wird der geehrte Leser sagen, verliebt ist der
junge Mann, das ist aber kein Grund, seinen armen Sitz
der Weisheit mit Faustschlägen zu verarbeiten, dieses Erperi-
ment sollte er lieber mit einem Nebenbuhler, welcher ihm
hinderlich ist, vornehmen.
Ganz recht, wenn es so wäre, würde dein Rath nicht
schlecht sein, lieber Leser, doch höre zu, was den armen Lam-
bert quält und du wirst seinen gerechten Groll gegen seine
Kopfnerven zu würdigen wissen.
Lambert liebt und wird wieder geliebt, dieses wäre nicht
weiter zu erörtern; aber (dieses Aber ist der kitzliche Punkt),
also, aber der Vater??
Ja, der Vater, die Mutter, der Onkel, die Tante, der
Vormund, das sind die Düppelcr Schanzen, welche jedem an-
gehenden Bräutigam drohend cntgegenstarrcn und nun hatte
sich unser Lambert die Frage aufgegeben: „Wie kann ich mich
dem Vater meiner lieben Bertha nähern und meine Bitte,
von deren Gewährung mein ganzes Lebensglück abhängt,
anbringcn?"
Kein Licht erschien ihm in diesem Chaos seiner Gedanken,
kein Faden der Ariadne in diesem Labyrinthe und bei jedem
Seufzer, mit welchem er seinem gepreßten Herzen Luft zu
machen suchte, traktirte er seinen armen Kopf mit einigen
obligaten Knüffen und Püffen.
„Was nützen mich meine Thaler," jammerte er, „die
ich zur Leihbibliothek getragen, die Zeit, die Geduld, welche
ich opferte, die zehn- bis zwölfbändigen Romane von Dumas
Vater und Sohn, Sue, Feval, Kock und Gott weiß, wie sie
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"He Lambert! Où est Lambert?"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Thema/Bildinhalt (normiert)
Tischgesellschaft <Motiv>