,. Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- __ _ ^ „ Erscheinen wöchentlich ein Mal. Subscriptions-
O' Handlungen, sowie von allen Postämtern und ^jM^^ preis für den Band von 26 Nummern 3 fl. 54kr. ‘
ZeitnngserVedit i o neu angenommen. ob. 2 Rthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern kosten 9 kr. od. 2'/,Sgr.
Ehen werden im Himmel geschlossen.
(Fortsetzung.)
„Dummes Zeug," brummte Herr Schnüpferlich.
t Aber, so bedenke doch nur die Annehmlichkeiten des
ehelichen Lebens," fuhr der unermüdliche Mesenbrink fort,
„bedenke doch, wie schön es ist, wenn ein gutes Weibchen
für Dich zu sorgen unablässig bemüht ist, wenn dies nur
darin ihren Lebenszweck erblickt, Dir das irdische Dasein zum
Paradies zu machen."
„Aber weshalb hast Du Dir denn dies Paradies, das
Du mir so warm empfiehlst, nicht selbst erworben, Mesen-
brink?" fragte Herr Schnüpferlich den Freund.
„Bester TyphoniuS, Du fragst?" cntgegnete dieser sehr-
still. „Bin ich denn im Stande, mir mein Leben durch ein
Ehebündniß zu versüßen, ich, mit meinem geringen Ein-
kommen, das kaum hinreicht, mich allein anständig zu er-
halten? Wie könnte ich ein Weib in mein Elend mit hinein
ziehen? Nein, bester Typhonins, davon darf keine Rede
sein! Doch dadurch mußt Du, der Du neben Deiner Ein-
nahme ein recht nettes Vermögen Dein nennst, Dich nicht
abhaltcn lassen, Dir diese Annehmlichkeit zu gönnen."
„Ach, dummes Zeug," brummte Herr Schnüpferlich
abermals.
„Nein, kein dummes Zeug," fuhr der Caleulator ent-
schieden fort; „cö ist mein Ernst, mein bitterer Ernst. Du
bist cs sogar Deiner Familie schuldig, Dich zu vermählen.
Der Stamm der Schnüpferlich steht jetzt nur noch ans zwei
Augen, auf den Deinen, und Du darfst nicht der Letzte des-
selben sein. Es ist Deine Pflicht, ihn fortzupflanzen."
„Mesenbrink!" schrie der Herr geheime Steueramts-
Kanzlist laut auf.
„Jawohl, Freund, dafür zu sorgen ist Deine Pflicht,
Deine heilige Pflicht," sprach der Caleulator unbekümmert
weiter; „ich halte es wenigstens dafür. Doch wenn wir hier-
von auch vorläufig ganz absehcn wollen, so wirst Du mir
die Annehmlichkeiten des Ehestandes, von denen ich vorhin
schon geredet, jedenfalls zugestehen müssen. Wie nett, wie
reizend könnte es hier werden! Ich würde dann ganz zu
Dir ziehen — wogegen Deine Frau gewiß weniger cin-
zuwenden haben würde, als Deine Cousine, die ja dagegen
fortwährend protcstirtc, wenn ich ihr dann und wann einen
darauf bezüglichen Vorschlag meinethalben machte — und
wir könnten dann das gemüthlichste Leben von der Welt
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O' Handlungen, sowie von allen Postämtern und ^jM^^ preis für den Band von 26 Nummern 3 fl. 54kr. ‘
ZeitnngserVedit i o neu angenommen. ob. 2 Rthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern kosten 9 kr. od. 2'/,Sgr.
Ehen werden im Himmel geschlossen.
(Fortsetzung.)
„Dummes Zeug," brummte Herr Schnüpferlich.
t Aber, so bedenke doch nur die Annehmlichkeiten des
ehelichen Lebens," fuhr der unermüdliche Mesenbrink fort,
„bedenke doch, wie schön es ist, wenn ein gutes Weibchen
für Dich zu sorgen unablässig bemüht ist, wenn dies nur
darin ihren Lebenszweck erblickt, Dir das irdische Dasein zum
Paradies zu machen."
„Aber weshalb hast Du Dir denn dies Paradies, das
Du mir so warm empfiehlst, nicht selbst erworben, Mesen-
brink?" fragte Herr Schnüpferlich den Freund.
„Bester TyphoniuS, Du fragst?" cntgegnete dieser sehr-
still. „Bin ich denn im Stande, mir mein Leben durch ein
Ehebündniß zu versüßen, ich, mit meinem geringen Ein-
kommen, das kaum hinreicht, mich allein anständig zu er-
halten? Wie könnte ich ein Weib in mein Elend mit hinein
ziehen? Nein, bester Typhonins, davon darf keine Rede
sein! Doch dadurch mußt Du, der Du neben Deiner Ein-
nahme ein recht nettes Vermögen Dein nennst, Dich nicht
abhaltcn lassen, Dir diese Annehmlichkeit zu gönnen."
„Ach, dummes Zeug," brummte Herr Schnüpferlich
abermals.
„Nein, kein dummes Zeug," fuhr der Caleulator ent-
schieden fort; „cö ist mein Ernst, mein bitterer Ernst. Du
bist cs sogar Deiner Familie schuldig, Dich zu vermählen.
Der Stamm der Schnüpferlich steht jetzt nur noch ans zwei
Augen, auf den Deinen, und Du darfst nicht der Letzte des-
selben sein. Es ist Deine Pflicht, ihn fortzupflanzen."
„Mesenbrink!" schrie der Herr geheime Steueramts-
Kanzlist laut auf.
„Jawohl, Freund, dafür zu sorgen ist Deine Pflicht,
Deine heilige Pflicht," sprach der Caleulator unbekümmert
weiter; „ich halte es wenigstens dafür. Doch wenn wir hier-
von auch vorläufig ganz absehcn wollen, so wirst Du mir
die Annehmlichkeiten des Ehestandes, von denen ich vorhin
schon geredet, jedenfalls zugestehen müssen. Wie nett, wie
reizend könnte es hier werden! Ich würde dann ganz zu
Dir ziehen — wogegen Deine Frau gewiß weniger cin-
zuwenden haben würde, als Deine Cousine, die ja dagegen
fortwährend protcstirtc, wenn ich ihr dann und wann einen
darauf bezüglichen Vorschlag meinethalben machte — und
wir könnten dann das gemüthlichste Leben von der Welt
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Ehen werden im Himmel geschlossen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)