Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Wörner, Ernst
Kunstdenkmäler im Grossherzogthum Hessen: Inventarisirung und beschreibende Darstellung der Werke der Architektur, Plastik, Malerei und des Kunstgewerbes bis zum Schluss des XVIII. Jahrhunderts: Provinz Rheinhessen: Kreis Worms — Darmstadt, 1887

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.18790#0211

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
WORMS

189

zwischen den inneren und den zurückstehenden kleineren Säulen sind Engels-
gestalten angebracht. Auf den äussersten Seiten des Altars grosse Urnen im
Geschmack der Zeit.

Der gleichen Zeit gehören die beiden Altäre an, die, von gleicher Form, Altare In der

0 ö 0 ... Ostvierung

vor den westlichen Vierungspfeilern des Ostchores sich gegenüberstehen. Über
dem Altartisch umrahmen Säulen eine Nische, in der eine Heiligenfigur steht (es
ist in dem zur linken Petrus, zur rechten Maria), über dem Gesims, das auf den
Säulen ruht, Putten und dazwischen das Hohenecksche Wappen. Es waren im
18. Jahrhundert mehrere Glieder des Geschlechts von Hoheneck in Diensten der
Wormser Domkirche. Vielleicht ist der Stifter der Altäre derselbe Johann Franz
von Hoheneck, welcher im Jahre 1755 das Grabmal des 1247 verstorbenen Bischofs
von Hoheneck errichten liess.

Die übrigen Altäre stehen in den Seitenarmen des Querschiffes. Die beiden Altäre

0 ^ JJ im Querschiff

an der Ostwand dieser Seitenarme stehenden sind einander sehr ähnlich und zeigen,
wie die letzterwähnten, die Kunstformen des Rokoko. Sie bestehen aus Stein, sind
aber durch weisse Tünche entstellt. Je drei im Dreieck geordnete Säulen, auf
deren Architrave Putten, bei dem einen vier, bei dem andern drei, sitzen, umgeben
eine Nische, unter welcher der Altartisch ist und über der sich ein mannigfach
geschnörkelter Aufbau erhebt. Urnen stehen zu äusserst auf beiden Seiten. In der
Nische des sich vor der Ostwand des nördlichen Querarms befindenden Altars ist
ein Ölgemälde, ziemlich gedunkelt; eine Nonne tröstet Gefangene. Uber der Nische
steht: SANCTA WALBVRG V1RGO; ein Kreuz bekrönt das Ganze. Eine Inschrift
über der Altarplatte zeigt den Stifter und die Zeit der Stiftung: In honorem Sancte
Walburgis aram hanc erigi fecit admodum Reverendus Dominus Martinus Augstahler
hujatis Ecclesias Cathedralis Vicarius Subsenior Majoris Granarii & Cellae Praefectus
nec non Collegiatae ad B : V : Mariam Wesaliae Canonicus Capit : Anno post partum
virgineum 1738. Die Altarplatte ist die Grabplatte des 1354 verstorbenen Dom-
propstes Otto von Schönburg. Von der in Majuskeln eingehauenen Umschrift der

Grabplatte ist nur noch das folgende erhalten: f AN D.....SCHONEBVRG.....

HVI^.ECCE f. Vier Kreuze auf der Platte, in deren Mitte ein A steht, deuten
auf die Weihe. Auf der Platte liegt eine kleine tragbare Altarplatte von Schiefer
in Holzrahmen, auf welcher hinten ein Papier aufgeklebt ist mit der mit Tinte in
Kursiv geschriebenen Inschrift: Consecratum est hoc Altare in honorem sanctae
Mariae Magdalenae in Ecclesia Wormatiensi super mortem dedicatae dominica
Reminiseere ao. M° IUI? XCVIII. Bei dem'dem seither besprochenen analogen Altar
im. südlichen Arm des Querhauses erfüllt die mittlere Nische die sehr wirkungs-
voll gehaltene Statue des h. Nikolaus; im rechten Arm trägt derselbe den Bischofs-
stab, in der Linken hält er ein Buch. Über der Nische das Hettersdorff'sche
Wappen; hiernach war wohl der Stifter des Altars der 172g gestorbene Kanoniker
Franz Rudolf von Hettersdorff, dessen Grabmal wir im nördlichen Seitenschiffe
sehen. (S. u.) Ein Ölgemälde erfüllt den kleinen Giebel über der Nische; über
dem Ganzen das Auge Gottes, von dem Strahlen ausgehen.

Diesem Altar gegenüber befindet sich ein Holzaltar, welcher seinen Formen
nach und in Anbetracht des Kostümes der über ihm dargestellten Judith in die
 
Annotationen