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Wörner, Ernst
Kunstdenkmäler im Grossherzogthum Hessen: Inventarisirung und beschreibende Darstellung der Werke der Architektur, Plastik, Malerei und des Kunstgewerbes bis zum Schluss des XVIII. Jahrhunderts: Provinz Rheinhessen: Kreis Worms — Darmstadt, 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.18790#0043

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DALSHEIM

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Der obere Aufsatz ist nur noch auf drei Seiten erhalten; jede dieser Seiten hat
zwei viereckte Fenster; das Dach fehlt. Auf dem Turm war also in späterer
Zeit, wie es scheint, aber schon im 16. oder 17. Jahrhundert ein Zimmer ein-
gerichtet, und zu diesem Behufe jener erhöht worden. Ein spitzbogig geschlossener
Eingang findet sich auch in dem Nordwestturm.

Die Befestigung von Dalsheim muss noch der mittelaltrigen Zeit zugeschrieben
werden, und zwar in der Hauptanlage und den wesentlichen Details dem aus-
gehenden 14. oder beginnenden 15. Jahrhundert. Wie bei allen solchen Befestigungen
ist natürlich später auch hier gebessert und ergänzt worden, so gehört, wie gesagt,
der Turm im Osten in seinem oberen Aufsatz dem 16. oder 17. Jahrhundert an,
und so mögen manche Fenster in den Türmen gleichfalls einer nachmittelaltrigen
Zeit ihre Entstehung verdanken.

Bei der katholischen Kirche befinden sich die Ruinen der Burg, bestehend Burgruine
in der nördlichen Mauer mit Fensteröffnungen und ohne charakteristische Details.
Auf den Grundmauern sind kleinere Wohnungen erbaut; die Wirtschaftsgebäude
sind in Wohnungen verwandelt. Die Burg wird von der Ringmauer durch die
Kirche mit Turm und den diese umgebenden Friedhof getrennt.

Siegel. An einer Urkunde im Grossh. Staatsarchiv von 1546 hängt ein Siegel
Siegelabdruck. In einem gotischen Dreipass, der mit einem Band, auf dem die
Legende steht, durchflochten ist, sind zwei bayerische Wappenschildchen und der
Pfälzer Löwe komponiert.

Litteratur. Wörner u. Schneider, das Dorf Dalsheim bei Worms im Korr. Bl. des Gesamt-
vereins der deutschen Geschichtsvereine 1876 Nr. 5. Mit Abb.

DITTELSHEIM

FARRDORF, nordwestlich von Worms, früher Dietelsheim (775), Ditelens- Aligemeines
heim (1229), Ditelnsheim (1278), Dytilsheim (1297), Didelsheim (1299),
Dudelsheim (1358), Dittelsheim (1429).

Wernher III. von Bolanden hatte um das Jahr 1 190 von den
Grafen von Katzenellenbogen das Komitat Hessloch und Dittelsheim zu Lehen.
Im Jahr 1358 beurkundet der Abt Heinrich von Fulda, dass das Kloster Fulda
unter anderem Dittelsheim von den Grafen Johann und Emich II. von Nassau
(Söhnen einer Leiningen) wiederlöslich gekauft habe. Im Jahr 1403 übergibt
die Gräfin Anna von Katzenellenbogen und Nassau ihrem Sohn Johann III. von

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