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Wörner, Ernst
Kunstdenkmäler im Grossherzogthum Hessen: Inventarisirung und beschreibende Darstellung der Werke der Architektur, Plastik, Malerei und des Kunstgewerbes bis zum Schluss des XVIII. Jahrhunderts: Provinz Rheinhessen: Kreis Worms — Darmstadt, 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.18790#0042

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KREIS WORMS

um dem andern angebracht. An die Mauer schliesst sich ein noch erkenn-
barer Graben, der aussen die Spuren des Wallaufwurfs zeigt; der Wall war mit
Rüstern, den Ueberbleibseln des alten Haags bepflanzt; 1840 wurden Wall und
Graben geschleift und die Bäume beseitigt. Jetzt ist der Graben Acker und
Gartenland. Vor dem örtlichen Thor befindet sich ein rundes, vorgeschobenes
Werk (g), welches dazu bestimmt war, das Thor im Rücken zu verteidigen. Jetzt
wird es zum Aufbewahren der Totenbahre benutzt; zwischen ihm und der Mauer
war früher ein Friedhof.

Was die teils runden teils viereckigen Türme anlangt, ist noch folgendes
Detail zu erwähnen. Das Dach (ein gemauertes kegelförmiges Steindach) ist nur
noch bei einem Rundturm (Fig. 18) im Westen (d) erhalten. Die Scharten in

Fig. 18. Dalsheim. Matierturm der Westseite.

den Türmen sind mannigfaltiger Art, vier haben einfache Schlitze, andere, die
sich nach unten viereckt (an dem Turm f und dem Nordwestturm) oder in der
Mitte kreisförmig erweitern (bei dem Turme e). Ausser den Scharten finden sich
Fenster in den Türmen, die bei der Verteidigung herangezogen werden konnten.
Bei dem Turm f ist die nach dem Dorf zu in der Höhe gelegene, spitzbogige
Eingangsthüre erhalten. Der ursprüngliche Turm war nicht so hoch wie der
gegenwärtige, der einen späteren Aufsatz hat. Unterhalb dieses Aufsatzes und auf
der Seite nach dem ehemaligen Thor zu hat er zwei Schlitzscharten übereinander
und nach Osten die obenerwähnte Scharte und darunter eine Fensteröffnung.
 
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