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Segers-Glocke, Christiane [Hrsg.]; Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]; Institut für Denkmalpflege [Hrsg.]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Haus Altenkamp - ein Herrensitz im Emsland: Denkmalpflege und Kulturgeschichte — Hameln: Niemeyer, Heft 18.2000

DOI Heft:
Die Restaurierung des Entrées (1998/99)
DOI Artikel:
Homann, Hannes: Multimedia - auch für die Denkmalpflege?
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.51269#0083
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Die Restaurierung des Entrees (1998/99)

Haus Altenkamp
Ein Herrensitz im Emsland


„In behaglicher Breite liegt das Schloß
vor uns, umspült von leicht sich kräuselnden
Eichen und Buchen. Nach hinten weitet sich
der Blick bis zu dem grünen Rahmen des
Busches. Die Innenfläche des Gartens ist in
einzelne Felder durch prachtvolle Taxus-
hecken geteilt, die ihresgleichen in Nord-
eutschland nicht haben. “
Geppert
Emsländische Burgenfahrt, 1923

Inhalt

Zur Geschichte Architektur
des Herrensitzes und Austattung

Zur Zeit der Sanierung
Erbauung und Erhalt

Haus Altenkamp - Die Gartenanlagen
Eichenhain und Lustgarten


Zeitgleich mit dem Bau des Herrenhauses
1728 begannen umfangreiche Arbeiten an
den Gartenanlagen: Ein tiefer Eichenhain
bestimmte die in der Mittel-achse des Ge-
bäudes verlaufende Zufahrt. Der größte
Teil der Anlage war für den Lustgarten vor-
gesehen - klar gegliedert, von Wasser und
einem Spalier von Bäumen umgeben.
Quellen belegen, daß die kunstvoll bear-
beiteten Hecken bereits Teil der barocken
Gestaltung waren.
Die Anlage orientiert sich an nordwest-
deutschen Schlossern und Herrensitzen;
auch niederländische Einflüsse sind nach-
vollziehbar.


Malereien im Entree - Motive und Bildfolgen
Nordwand: Gartenbau und Falknerei

Ostwand Südwand


Auf dem linken Bildfeld der Nordwand sind
ein Herr mit Schürze und eine Dame mit
Spaten durch ihre Kostümierung als Gärtner-
paar gekennzeichnet, sie verkörpern die
„Gartenbaukunst". Einer diesen Darstell-
lungen innewohnenden „Naturverbunden-
heit", die sich im Begriff der „Schäferidyllen"
niedergeschlagen bat, lag eine idealisierte
Weltanschauung zugrunde. Entsprechend
der Kostümierung zeigen sich die Figuren
in Posen, nicht in natürlichen, dem Bewe-
gungsablauf folgenden Körperhaltungen.
Rechts schließt sich ein Bildfeld mit einem
Falkner-Pärchen an.
Das Liebespaar auf der Supraporte der Nord-
wand genießt die Früchte des „Herbstes".


3-8 Das Layout und die Gestaltung der Navigationselemente nehmen
Bezug auf die Struktur des Dokumentes. Die farbliche Unterscheidung zwischen
den einzelnen Themenbereichen bietet dem Benutzer über die Navigations-
leiste hinaus Orientierung. Die Seiten vermitteln in knapper Form übergreifen-

Zur Geschichte des Herrensitzes
1728-1767: Erbauung und barocker Glanz


Anna Dorothea Pellegrina
von Ascheberg zu Botzlar,
Frau des Hermann Anton
von Velen

Inhalt

Kapitel
Herrensitz


Am 18. März 1723 ging Gut Altenkamp
- bereits 1601 als Burgmannssitz genannt -
in den Besitz des Drosten des Emslandes
Freiherr Herrmann Anton Bernhard von
Velen über. Fünf Jahre später, in denen
sich der Besitz durch Ankäufe von Länder-
reien erheblich vergrößert hatte, wurde
mit dem Bau des Herrenhauses begonnen.
In acht Jahren Bauzeit entstand eine Guts-
anlage, die ganz dem Geschmack der Zeit
entsprach - ein repräsentativer Herrensitz
im Stil des Barock Darüber hinaus war
Altenkamp Zentrum des landwirtschaft-
lichen Gutsbetriebes.

1767-1856 1856-1981 1981 bis heute

Haus Altenkamp - Die Gartenanlagen
Das „Große Gartenhaus"

Detail aus der Darstellung der Gesamt-
anlage im Haus Wocklum, um 1758.


Eine stets wiederkehrende Frage galt dem ver-
schollenen „Großen Gartenhaus". Belege aus
der Zeit von 1733 bis 1740 lieferten den Hin-
weis für den Bau eines Lusthauses im Garten
von Haus Altenkamp. Eine gartenarchäolo-
gische Grabung erbrachte schließlich konkrete
Resultate hinsichtlich Standort und Grundform.
Historische Darstellungen geben Aufschluß
über das mögliche Aussehen des Bauwerks.
Als verantwortliche Baumeister sind von 1728
bis 1730 Conradt Sternberg und von 1730 bis
1736 Jan Baur nachweisbar. Ein Urkunden-
bestand belegt den Abbruch 1793, das
Material wurde anschließend versteigert.


Eichenhain und
Lustgarten

Niedergang und
neue Nutzung

Erhalt der
Gartenanlagen

Ostwand: Höfische Jagd und Musik

Malereien


Jagdszenen, die höfische „Jagdkunst" dar
stellend, geleiten den Besucher vom Entree
zum Gartensaal: Jagdhornbläser, Jäger mit
Hunden und erlegter Beute, ein Paar in
Jagdkostümen mit Handschuhen und Falken.
Eine Laute spielende Dame und ihre Ver-
ehrer entstammen der Welt der „Schäfer-
idyllen", wie sie über Stiche von Vorlagen
Boucher's und Lancret’s weite Verbreitung
fanden. Die „Kunst der Musik" ist wesent-
licher Bestandteil höfischer Lebenswelt.
Die Supraporte der Ostwand zeigt die
Darstellung des „Sommers".


Sudwand Westwand Nordwand

de Informationen. Sie enthalten in der Regel kurzen Text und Abbildungen.
Bei einigen Seiten des Dokuments besteht die Möglichkeit, in vertiefende
Seiten einzusteigen. Diese können sowohl zusätzliche Bilder als auch ausführ-
lichen Text beinhalten.

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