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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 16.1891

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Heft 1
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Mommsen, Theodor: Das Denkmal Chäremon's von Nysa
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https://doi.org/10.11588/diglit.37656#0103

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DAS DENKMAL CHÄREMON’S VON NYSA

Am 27. und 28. November vorigen Jahres machten 0. Kern
und ich von Ai'din aus einen Ausflug nach dem Dorfe Ak-
tsche, der letzten Bahnstation vor dem Städtchen Nasly. Un-
ser Führer war der um die Erforschung der Altertümer die-
ser Gegend eifrig bemühte Michael Pappakonstantinu, der uns
eine ihm seit vier Jahren bekannte, auch bei Sterrett [Papers
of tlie American school 11 S. 340) kurz erwähnte, aber von
ihm nicht ahgeschriebene, überhaupt noch unveröffentlichte
Inschrift zu zeigen versprach. Dieselbe fand sich in dem
früheren Brunnen eines türkischen Gehöfts so eingemauert,
dass die rechte Kante zu unterst lag. In demselben Gehöft
befinden sich ausser anderen antiken Werkstücken zwei auf-
recht stehende Säulen mit flachen Kanelluren, l,50m und
0,69ul über den Boden hervorragend, 0,55In und 0,63m im
Durchmesser. Die Leute gaben an, dass diese, wie auch die
vielen im Dorfe zerstreuten antiken Steine von der Stätte des
alten Nysa, die etwa eine Stunde entfernt ist, geholt wären —
vor 130 oder auch vor 30 Jahren. Ein Besuch von Nysa
schloss sich am folgenden Tage an, worüber Kern später be-
richten wird.
Wir schrieben die Inschrift gemeinsam ah und revidirten
sie zusammen. Auf Veranlassung von Th. Mommsen, welcher
die Güte hatte, uns nach einem Abklatsche einige historische
Bemerkungen und Verbesserungsvorschläge mitzuteilen, prüfte
ich hei einem zweiten Besuche nochmals mehrere fragliche Stel-
len, auch dieses Mal unter der freundlichen Beihilfe von Pap-
pakonstantinu. Diesem sowie unsern liebenswürdigen Wirten
Tlieologos und Ladopulos gebührt daher unser bester Dank.
Der Stein ist einheimischer άργδαλίτης, wie er in der Mes-
sogis bei Nysa bricht, 0,90‘u hoch, 0,58m breit 0,22tn dick;
 
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