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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 16.1891

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Heft 2
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Wackernagel, Jacob: Zu Athen. Mitteilungen XVI S.112
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https://doi.org/10.11588/diglit.37656#0255

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ZU ATHEN. MITTHEILUNGEN XVI S. 112 L

Nimmt man das Zeichen I mit dem Herausgeber als F, so
entstehen zwei fehlerhafte Formen. Denn Ίδο^ενευς ist bei Ho-
mer sicher undigammatisch (ψ 493 steht nichts im Wege Αίας
Ίδο^ενεύς τε zu schreiben), und Ρευ eins ist erstens sinnlos
und zweitens als Enklitikon am Versanfang unerträglich.
Nimmt man dagegen I in der Bedeutung, die es sonst immer
hat, so erhalten wir
axfj.y. τόζ’ Ίδαυ,ενευς ποίησα hiva κλέος εί'η.
Ζεύ(ς) δέ νιν δστις πη'ααίνοι, λε'.ώλη θείη.
Τοζ(ε) = τόδε, mit dem bis jetzt im Eleischen und Arkadischen
nachgewiesenen ζ = δ, das wie es scheint eine spirantische
Aussprache des Dentals anzeigt, jedenfalls nicht Position bil-
det, also den Vers nicht hindert; dass τόδε besser ist als blos-
ses τό, ist klar. Ζευ als Vokativ wäre, auch wenn man am
Ende θείης schriebe, wegen des δέ undenkbar. Die Weglassung
des -ς erklärt sich vielleicht aus der eben berührten spiranti-
schen Aussprache des δ. Auf λειώλη führte mich eine Bemer-
kung F. Dümmler’s, der die Trennung in ein Synonymon
von έξώλης und θείη verlangte; vgl. Hesych λεώλης- τελείως
εξώλης. λεώλεθρος· παντελώς έξωλεθρευυ.ένος, sowie wegen des ει
in der ersten Silbe, λείως bei Arcliilochos (Fr. 112 Bergk).
Auffallen kann, dass der Dichter nicht vorgezogen hat die
uncontrahirte Form λειώλεα zu schreiben und dadurch den
unschönen Spondeus zu vermeiden. Doch ist -η aus -εα für
das Rhodische an sich ohne Anstoss ; vgl. [δαιαο]τελη als acc.
pl· ntr. Cauer 176, 19, βασιλή auf jungern Inschriften, sowie
auch Ahrens 2,234.

1 [Obgleich die hier vorgetragene Erklärung sich in einem Hauptpunkt
mit der oben S. 240 wiedergegebenen deckt, haben wir sie doch neben der-
selben unverkürzt mitteilen zu sollen geglaubt].
 
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