RELIEF AUS AKARNANIEN
(Hierzu Tafel XI.)
Die Stele, welche wir mit der bereitwillig gewährten Er-
laubnis des Generaleplioros der Altertümer, Herrn Kavvadias,
auf Taf. 11 abbilden, ist erst vor kurzem in das hiesige Na-
tionalmuseum gelangt, wo sie Nr. 7o5 trägt. Gefunden wurde
sie bei H. Petros in der Nähe von Vönitsa (Δίλτίον 1891 S.
90, 31), wo Leake (Travels in northern Greece III S. 493)
noch bedeutende Überbleibsel einer Stadtbefestigung vor-
fand, die er mit Recht für Anaktorion erklärte. Durch Ali-
Pascha, der diese Reste als Steinbruch für seine Rauten be-
nutzte, sind dieselben fast gänzlich zerstört worden; reiche
Gräberfunde sollen in dieser Gegend noch immer gemacht
werden (Heuzey, Le mont Olympeet VAcarnanie S. 385.
Oberhummer, Akarnanien S. 28 ff.). Dass auch unser Relief
von einem Grabe herstammt ist durchaus wahrscheinlich;
den Gedanken an eine Darstellung des Apollo, welchen die
Nachbarschaft des aktischen Heiligtums wecken könnte, muss
man schon der Tracht wegen aufgeben. Das Relief, welches
dem Zustand seiner Oberfläche nach zu schliessen geraume
Zeit dem Wetter ausgesetzt gewesen sein muss, besteht, wie
mir R. Lepsius freundlichst bestätigt hat, aus ziemlich grob-
körnigem Inselmarmor, der wol von Paros stamme; in
der ganzen Gegend selbst bricht Marmor nicht (Oberhummer,
Akarnanien S. 254. Fiedler, Reise I S. 158 ff. 11 S. 564 ff.
Heuzey, Le mont Oiympe S. 23 2. Lepsius, Marmorstudien
S. 9). Die erhaltene Höhe der Stele, deren oberstes Stück
fehlt, beträgt l,89tn, ihre Breite oben 0,575, unten 0,62in,
ihre Dicke bis zu 0,19m. Der Reliefgrund senkt sich von den
seitlichen schmalen Rändern, wie meist bei altertümlichen
(Hierzu Tafel XI.)
Die Stele, welche wir mit der bereitwillig gewährten Er-
laubnis des Generaleplioros der Altertümer, Herrn Kavvadias,
auf Taf. 11 abbilden, ist erst vor kurzem in das hiesige Na-
tionalmuseum gelangt, wo sie Nr. 7o5 trägt. Gefunden wurde
sie bei H. Petros in der Nähe von Vönitsa (Δίλτίον 1891 S.
90, 31), wo Leake (Travels in northern Greece III S. 493)
noch bedeutende Überbleibsel einer Stadtbefestigung vor-
fand, die er mit Recht für Anaktorion erklärte. Durch Ali-
Pascha, der diese Reste als Steinbruch für seine Rauten be-
nutzte, sind dieselben fast gänzlich zerstört worden; reiche
Gräberfunde sollen in dieser Gegend noch immer gemacht
werden (Heuzey, Le mont Olympeet VAcarnanie S. 385.
Oberhummer, Akarnanien S. 28 ff.). Dass auch unser Relief
von einem Grabe herstammt ist durchaus wahrscheinlich;
den Gedanken an eine Darstellung des Apollo, welchen die
Nachbarschaft des aktischen Heiligtums wecken könnte, muss
man schon der Tracht wegen aufgeben. Das Relief, welches
dem Zustand seiner Oberfläche nach zu schliessen geraume
Zeit dem Wetter ausgesetzt gewesen sein muss, besteht, wie
mir R. Lepsius freundlichst bestätigt hat, aus ziemlich grob-
körnigem Inselmarmor, der wol von Paros stamme; in
der ganzen Gegend selbst bricht Marmor nicht (Oberhummer,
Akarnanien S. 254. Fiedler, Reise I S. 158 ff. 11 S. 564 ff.
Heuzey, Le mont Oiympe S. 23 2. Lepsius, Marmorstudien
S. 9). Die erhaltene Höhe der Stele, deren oberstes Stück
fehlt, beträgt l,89tn, ihre Breite oben 0,575, unten 0,62in,
ihre Dicke bis zu 0,19m. Der Reliefgrund senkt sich von den
seitlichen schmalen Rändern, wie meist bei altertümlichen