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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 16.1891

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Heft 2
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Brueckner, Alfred: Das Reich des Pallas
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https://doi.org/10.11588/diglit.37656#0213

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DAS REICH DES PALLAS

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ante quem zu erweisen bedürfte es kaum der Rücksicht auf
die Fundumstände, der Stil des Yasenbildes würde dazu genü-
gen. Denn unter denjenigen Vasenscherben, welche während
der grossen Ausgrabungen in sicherem Perserschutte beo-
bachtet worden sind, und deren Veröffentlichung von Seiten
des Institutes in Aussicht genommen ist, finden sich zahl-
reiche Parallelen für dasselbe Mass von Strenge und Freiheit
der Zeichnung.
Es ist nun ohne weiteres klar, dass der Maler, welcher dem
Kampfe des schönen Epheben Theseus die scepterführenden
Gestalten des Lykos, Pallas und Nisos zuschauen liess, die
Sage kannte, nach der die vier Söhne des Pandion sich in
das attische Reich des Vaters teilten. Wenn an die Stelle des
vierten, des Aigens, der Erechtheide Orneus getreten ist, so
erklärt sich das aus der Unmöglichkeit Aigeus am Minotau-
roskampfe Teil nehmen zu lassen. Das älteste Zeugniss für
diese Sage waren bisher die Verse des Sophokles1, in welchen
Aigeus sagte δτι ό πατήρ ώρισεν εροί ρεν α.ν εις άκτάς, τήςδε
γης πρεσβεία νείρας, [είτ]α Λύκω
τον άντίπλευρον κήπον Εύβοιας νέρεν
1 Erhalten bei Strabo IX 392. Nauck, Fragmenta 2 872. Wilamowitz, Ky-
dathen S. 132 f. Die Worte ό σκληρός ούτος Πάλλας beweisen, dass dieser
in dem Stücke, welchem die Verse angehören, eine besondere Rolle ge-
spielt hat.
ATHEN. MITTHEILUNGEN XVI.

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