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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 16.1891

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Heft 3
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Mayer, Maximilian: Noch einmal Lamia
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https://doi.org/10.11588/diglit.37656#0328

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312

NOCH EINMAL LAMIA

Seilschaft 943 + 786; 2856 + 3507 E Nichts anderes alsein
solcher Kephalos-Typus ist in dem Jäger zu erkennen, nur
dass man ihm zur Abwechselung einen Bart und in die zu-
rückgestreckte Hand einen Stein gegeben, womit er nach
einem improvisirten, hoch hinauflaufenden Hasen werfen
muss. Ebensowenig ist der elegante Eros mit seinen nah an-
einander geschlossenen Beinen für eine schwarze, noch so
schön glänzende Silhouette geschaffen, sondern er wurde aus
zeitgemässeren Techniken entlehnt, wie ein Blick auf Arch.
Zeitung 1880 Taf. XI (Schulter) lehren kann.
Die Amphiaraos-Vase, welche auf dasselbe monumentale
Vorbild zurückgeht wie das entsprechende Belief von Gjöl-
Baschi* 2, würde ich nicht für älter halten als die Lamia, mit
der sie nur die äussere Ausstattung im Allgemeinen teilt.Wie
wenig Anhalt bei sonst gleicher Schulter-Decoration das Zu-
rückbleiben oder Übergreifen des Pfeifenthones nach oben hin
bietet, zeigt schon das Beispiel der zusammengehörigen Num-
mern 1003 und 1004 im Nationalmuseum. Dies Ampbiaraos-
Bild ist nicht sowohl altertümlicher als flauer in der Malweise
und erinnert schon bedenklich an die S. 310 erwähnten
Stücke. Es wäre wohl an der Zeit, den von Löschcke vor
zehn Jahren gemachten Versuch (Arch. Zeitung 1881 S. 35)
wieder aufzunehmen und durch Zusammenfassung des ge-
samten Materials an sf. Pfeifenthon - Vasen jeder Form der
Betrachtung eine festere Grundlage zu schaffen.
Athen, Mai 1891.
MAXIMILIAN MAYER.

< Die beiden letztgenannten sind unter sich verschieden, aber ersichtlich
Bestandteile je eines solchen Paares.
2 Benndorf im Wiener Jahrbuch der Kunstsammlungen X S. 196,
 
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