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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 16.1891

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Heft 3
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Dörpfeld, Wilhelm: Der Hypäthraltempel
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https://doi.org/10.11588/diglit.37656#0360

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344

DER HYPAETHRALTEMPEL

auch die von Vitruv 12,5 erwähnten Tempel des blitzenden
Jupiter, des Himmels, der Sonne und des Mondes rechnen,
weil diese Gottheiten unter freiem Himmel verehrt werden
mussten.Wahrscheinlich handeltjes sich hierbei aber nicht um
solche Hypäthraltempel, wie sie Vitruv an der anderen, oben
behandelten Stelle beschreibt, sondern um offene Heiligtümer
oder Bezirke, welche im Äusseren nicht die Gestalt eines pe-
ripteralen Tempels hatten.
Das Resultat unserer Untersuchung können wir hiernach
in folgenden Satz zusammenfassen : Nachdem durch die Aus-
grabungen festgestellt ist, dass das einzige von Vitruv ange-
führte Beispiel eines grossen Hypäthraltempels das Olym-
pieion in Athen ist, kann die vielumstrittene Frage nach der
Beleuchtung der antiken Tempel dahin beantwortet werden,
dass es zwar einzelne grosse dipterale Hypäthraltempel gege-
ben hat, dass aber die griechischen und römischen Tempel
im Allgemeinen kein Oberlicht hatten, sondern nur durch die
Thür beleuchtet waren.

WILHELM DÖRPFELD.
 
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