Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 17.1892

DOI Heft:
Heft 2
DOI Artikel:
Kalinka, Ernst: Eine boiotische Alphabetvase
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37655#0140

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
124

EINE BOIOTISCHE ALPHABETVASE

nische Alphabet die jahrhundertelang geübte paarweise Ver-
bindung der Buchstaben ihren Bestand nicht änderte. Den
christlichen Alphabetinschriften legt De Rossi zum Teil myst-
ischen Sinn bei. Er spricht (Bull. di arch. crist. 1881,
139) die Ansicht aus.dass das lateinische Alphabet als Symbol
der ersten Einweihung in die Geheimnisse des Christentums
gedient und die mystischen Buchstaben A Ω ersetzt habe, wo-
bei vielleicht auch eine hineingelegte Anspielung an das gött-
liche Wort mitgewirkt habe; vgl. Gennadius script. eccl. 7 :
[Pachomius) alphabetum mysticis tectum sacramentis velut
humanse consuetudinis excedens ititellegentiam clausit..
So viel steht nach unseren Auseinandersetzungen fest, dass
man in der letzten Zeit des Altertums, da Wissenschaft und
Kunst gleich degenerirt waren, auf einen rein mechanischen
Bestandteil der Bildung, wie das Alphabet ist. einen weit
höheren Wert gelegt hat, als zur Zeit unserer Alphabetvase.
Florenz im November 1891.

ERNST KALINKA.
 
Annotationen