MODERNE UND ANTIKE ORTSNAMEN AUF RHODOS
Ludwig Ross bemerkt zu einem Verzeichnisse rhodischer
Ortsnamen am Schluss: ‘Die Namen sind, um nicht zu viel
zu sasen, wenigstens zu drei Vierteilen rein Griechisch; es sind
darunter wenigstens vier, vielleicht fünf Namen, die von alten
Göttern hergeleitet sind (Damatria, Apollona, Artamites,
Asklepion und Laerma); andere sind altrhodische Namen (Em-
bonas, Atabyros, Lindos); andere wie Siana, Istrios, Lartos,
Mallon[a], Koskinu weisen unverkennbar auf Zusammenhang
mit alten Orten benachbarter und verwandter Länder hin ’
(Reisen auf den griech. Inseln 111, 112 f.). In der That steckt
in den heutigen Ortsnamen der Insel ein gutes Stück echter
antiker Überlieferung; es handelt sich hier nicht, wie in an-
deren griechischen Landschaften, deren Bevölkerung sich we-
niger rein erhalten hat, um gelehrte Wiedereinsetzung längst
verschollener klassischer Namen per fas et nefas. Diejeni-
gen, welche den alten Göttern entlehnt sind, werden meist so
zu erklären sein, wie der heutige attische Ortsname Διόνυσο:
der alte Demos Ikaria war vergessen, der Gott in der Erinne-
rung geblieben. Das Kloster Artamiti hat den Namen der
"Αρτερις ά. εν Κεκοία oder ’Ά. Κεκοία bewahrt, der alte Ort Κε-
κοία hat sich daneben auch in der Benennung Έρηριοκεκοία,
zwischen Artamiti und Agios Isidoros erhalten (Selivanov in
dieser Zeitschrift XVI, 107)'. Nur von [Ajlaerma ist abzu-
sehen; das auf Grabinschriften um die Stadt Rhodos gefun-
dene Ethnikon Λαδάρραος, das offenbar dazu gehört, verbietet
an Hermes zu denken (vgl. Biliotti, L’ile de R/wdes, 483).
1 Die Aussprache ist nebenbei, soviel ich gehört habe, eher Erimokjekjia
als Eiimotsehetschia, ebenso wie in dem Ortsnamen Κέσκιντος im W von
Lartos — mit antiken Giäbern — Kjeskjindos nicht Tschestschindos.
Ludwig Ross bemerkt zu einem Verzeichnisse rhodischer
Ortsnamen am Schluss: ‘Die Namen sind, um nicht zu viel
zu sasen, wenigstens zu drei Vierteilen rein Griechisch; es sind
darunter wenigstens vier, vielleicht fünf Namen, die von alten
Göttern hergeleitet sind (Damatria, Apollona, Artamites,
Asklepion und Laerma); andere sind altrhodische Namen (Em-
bonas, Atabyros, Lindos); andere wie Siana, Istrios, Lartos,
Mallon[a], Koskinu weisen unverkennbar auf Zusammenhang
mit alten Orten benachbarter und verwandter Länder hin ’
(Reisen auf den griech. Inseln 111, 112 f.). In der That steckt
in den heutigen Ortsnamen der Insel ein gutes Stück echter
antiker Überlieferung; es handelt sich hier nicht, wie in an-
deren griechischen Landschaften, deren Bevölkerung sich we-
niger rein erhalten hat, um gelehrte Wiedereinsetzung längst
verschollener klassischer Namen per fas et nefas. Diejeni-
gen, welche den alten Göttern entlehnt sind, werden meist so
zu erklären sein, wie der heutige attische Ortsname Διόνυσο:
der alte Demos Ikaria war vergessen, der Gott in der Erinne-
rung geblieben. Das Kloster Artamiti hat den Namen der
"Αρτερις ά. εν Κεκοία oder ’Ά. Κεκοία bewahrt, der alte Ort Κε-
κοία hat sich daneben auch in der Benennung Έρηριοκεκοία,
zwischen Artamiti und Agios Isidoros erhalten (Selivanov in
dieser Zeitschrift XVI, 107)'. Nur von [Ajlaerma ist abzu-
sehen; das auf Grabinschriften um die Stadt Rhodos gefun-
dene Ethnikon Λαδάρραος, das offenbar dazu gehört, verbietet
an Hermes zu denken (vgl. Biliotti, L’ile de R/wdes, 483).
1 Die Aussprache ist nebenbei, soviel ich gehört habe, eher Erimokjekjia
als Eiimotsehetschia, ebenso wie in dem Ortsnamen Κέσκιντος im W von
Lartos — mit antiken Giäbern — Kjeskjindos nicht Tschestschindos.