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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 36.1911

DOI Artikel:
Sauciuc-Sǎveanu, Theofil: Zum Ehrendecret von Andros IG. XII 5,714
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https://doi.org/10.11588/diglit.37288#0021

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ZUM EHRBNDECRET VON ANDROS IG. XII 5, 714 5
MENANTtz^AO^- Um diese Zeile richtig zu ergänzen, wol-
len wir sofort zu Zeile 11 übergehen.
Z. 11: Weil liest: ^TPArQAQNTQlArQNlElN ... NT
und ergänzt -sv ipuyMß&v i<p aydha-; Dragatsis: TPATQ1AQN
TQIATQNIENTQI; Pernice: [ALOvuoi]ot$ rpaytoSMV rm aycovt,
elvaL [8e aurtp]; Hiller v. Gaertringen: (^'/^Ol^TPArQlAQN
TQtArQN!ElNAt^^%^§'^^ und ergänzt Ato]}[vuol]oi.!; rpayonÜMv
iMLayä)VL,ElvaL[68ctv]-j[rML]. Ich lese . . lY^dOl^TPArQlAQN
TQlArQNlEtNAlAANTlAO und in Zeile 12: . Ql . Es unter-
liegt keinem Zweifel, dass in Z. 11 und 12 die Lesung [At,o-
vjrcaon; rpayouStöv ran aydivi' elvm 8' Avtt,86[r]ü)L die einzig
richtige ist.
Jetzt fällt es uns leicht, in Z. 6 den Namen des Geehrten
zu erkennen. Wir sehen, dass hier der Steinmetz ein ursprüng-
liches ANTl(j)A in ANTIAO corrigiert hat, und begreifen,
warum sowohl Weil als auch v. Hiller gerade bei diesen
zwei letzten Buchstaben Schwierigkeiten begegneten. Der
Steinmetz wird demnach zuerst wohl aus Versehen ANTIFA
geschrieben haben. Ob er den Namen Antiphanes oder Anti-
phates — denn nur diese Ergänzungen sind möglich — zu Ende
geschrieben hat, lässt sich, da der Stein an der Stelle beschädigt
ist, nicht feststellen. Den Fehler wollte der Steinmetz dadurch
gut machen, dass er auf dem Platze des (j) ein A machte und
in das ursprüngliche A das O. dessen kleine Form ihm dies-
mal sicher sehr gelegen kam, einschob. Man sieht in dem A
den runden Teil von <^), wie auch unterhalb des A den An-
satz des verticalen Strichs von (j). Beim zweiten Buchstaben,
bei dem wir das Versehen des Steinmetzen feststellen können,
kommen beide Formen, sowohl das A als auch O ebenso
deutlich heraus, und so ist es erklärlich, dass an dieser Stelle
Weil O, Hiller v. Gaertringen ein A las. Dass wir in Z. 11
und 12 wieder den Namen des Geehrten und nicht das Per-
sonalpronomen der dritten Person finden, ist auffällig. Denn
es gibt bisher auf den Inseln des ägäischen Meeres kein
Ehrendecret, in welchem auf ejtcuvecou psv (mit dem Namen
des Geehrten) nur ein einziges 8e mit einem Zeitwort folgen
würde, dessen Action auf dieselbe Person gerichtet ist wie
in EJtcuveccu per, wobei der Name auch das zweitemal, wenn
 
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