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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 36.1911

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Sauciuc-Sǎveanu, Theofil: Eine Stephanephoren-Inschrift aus Syros
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https://doi.org/10.11588/diglit.37288#0175

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EINE STEPHANEPHOREN-INSCHRIFT
AUS SYROS.

Die im Folgenden veröffentlichte Stele, auf die mich
Herr Professor A. v. Premerstein aufmerksam zu machen die
Freundlichkeit hatte, war früher im Besitze des Herrn
KoRußag in Athen (656$ 'AyyE^ou Tepovra 5) und befindet
sich seit dem Juni 1903 im epigraphischen Museum (Neov
EÜpETtjpiov Nr. 323). Herr Kollyvas war so freundlich, mir
mitzuteilen, dass drei Landleute aus Keratea, dem wohlha-
benden Dorfe bei Laurion, im Jahre 1896 ihm den Stein
verkauft hätten, auf den sie angeblich beim Bebauen des
Feldes gestossen wären. Dass auf diese Fundaugabe, wie
auch Herr Kollyvas einräumt, kein Verlass ist, ergibt sich
aus dem Inhalt der Inschrift, der vielmehr auf die Insel
Syros hinweist *.
Die rechteckige Stele besteht aus grobkörnigem weissem
Inselmarmor, in welchem grüne Glimmerschieferstücke ein-
gesprengt sind; H. 0,71 m, Br. 0,32 m, D. 0,085 m. Die obere
rechte Ecke, die untere Hälfte der rechten Vorderkante und
der Unterteil der Stele sind abgebrochen. Die linke und
rechte Nebenseite sind gerauht, während die Rückseite und
die obere Schmalfläche roh gelassen sind. Auf der Stele ist
oben in Relief ein Giebel nachgeahmt, bestehend aus den
beiden profilierten Schrägen mit zwei Eckakroteren (rohen
Halbpalmetten) und einem pinienzapfenähnlichen Mittelakro-
ter. Die Zwickelflächen oberhalb des Giebels sind roh und
tiefer abgearbeitet als die übrige Fläche der Stele. Ein unte-
rer Abschluss des Giebels ist nicht angegeben. Unterhalb
der Schrägen, parallel mit ihnen, zieht sich eine eingeritzte

' Ähnliche Schicksale hatten auch andere Inschriften verwandten In-
haltes, die von Syros nach Athen (IG. XII 5, 659), nach Malta (ebd. n.661)
und nach Konstantinopel (n. 668) verschleppt wurden.
 
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