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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 36.1911

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Dörpfeld, Wilhelm: Zu den Bauwerken Athens
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https://doi.org/10.11588/diglit.37288#0056

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W. DORPFELD

G. P. Stevens und die Behandlung der Erechtheion-Inschrif-
ten durch L. D. Caskey und den Director der Amerikanischen
Schule B. H. Hill genannt zu werden. Ihr fast fertiges Werk,
dem mustergültige Zeichnungen beigegeben sind, ist noch
nicht erschienen, doch hat G. P. Stevens seine wertvolle und
sichere Ergänzung der Ostwand des Baues schon veröffent-
licht (Am. Jour, of Arch. X 1906, 47 f.), und auch L. D. Caskey
und B. H. Hill haben in einem Aufsatze über geioaov (eben-
da XII 1908, 184) diesen Ausdruck der Erechtheion-Inschrift
(IG. I 323) endlich richtig gedeutet. Beide haben dadurch dem
Fachmann einen Begriff gegeben von der grossen Sorgfalt
und Bedeutung einer Arbeit, die von allen Archäologen mit
Spannung erwartet zu werden verdient.
In zweiter Linie muss die teilweise Wiederherstellung
der erhaltenen Teile des Erechtheions durch den griechi-
schen Architekten N. Balanos auf Kosten der Griechischen
Archäologischen Gesellschaft hier erwähnt werden, weil die
bei diesen Bauarbeiten vorgenommene genaue Untersuchung
aller Steine des Tempels mehrere neue Tatsachen zu Tage
gefördert hat, die für die Deutung und die Geschichte des
Baues eine grosse Wichtigkeit beanspruchen dürfen. Ich erin-
nere nur an das von Balanos entdeckte Loch in der Decke
der Nordhalle, auf das ich selbst (AM. XXVIII 1903, 467) hin-
gewiesen habe, ferner an die von ihm erkannte antike Repa-
ratur der Nordhalle und an die Freilegung des Raumes un-
ter der NW-Ecke der Korenhalle, wo ich seit Langem den
Platz des Kekrops-Grabes erkannt hatte. Ich selbst habe
endlich durch eine vorläufige Mitteilung über den ursprüng-
lichen Plan des Erechtheions (AM. XXIX 1904,101) einen
neuen wichtigen Eckstein geliefert für den Aufbau der Ge-
schichte dieses merkwürdigen Tempels; denn erst jetzt ist
sein complicierter Grundriss ganz zu verstehen: der drei-
teilige Bau sollte einen Ersatz bilden für den Doppelbau des
alten Athena-Tempels mit seinem Opisthodom und für den
alten Poseidon - Erechtheus - Tempel.
In Bezug auf den südlich vom Erechtheion gelegenen
alten Athena-Tempel, das alte Hekatompedon, hat sich die
Grundlage für die Forschung in der letzten Zeit wenig geän-
 
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