Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 36.1911

DOI Artikel:
Schede, Martin: Inschriften aus Kleinasien
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37288#0119

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
INSCHRIFTEN AUS KLEINASIEN

103

II. AUSISNIK.
14. Grabstele, aus blauem Marmor, unten Bruch. H. noch
0,72, Br. 0,56, D. ca. 0,33. Der Stein wurde angeblich in der
östlichen, äusseren Stadtmauer, die von den Eingeborenen
der Ziegel wegen immer mehr zerstört wird, verbaut gefun-
den; zur Zeit meines Aufenthaltes lag er auf dem Grundstück
des Madjer Mustafa.
Oben ist ein Giebel mit Akroterien in Relief roh ange-
deutet, auf dem horizontalen Geison steht (BH. 0,02):
^ATT)A 4)!AOCO(l)lCCA.
Darunter eine Tafel, auf deren einfache Umrahmung die
Buchstaben oft übertreten, mit folgendem Gedicht (BH. 0,025):
TT A P G G N ! H NÄYCÄCA
(j)YrGCKOChtOY KAKOTHTA
oYNojLLAcejiH/jdu cAcA ee uu
n 1 C TGKTGArAggH T 6 OU A G c e
5 KAtnAPAÄGtCOCGXGl^YXHN
TGA riOCNOYCKAtXOPOCGNGA
ArUJUSCYNArAAAOJuLGNOlC!
gPO(&HTAtC^f XAtPGTGKNONrAY
ggg'^PGKAtGtAAGtCOtCrGNGTAt
10 (ÄGGGOY
'Aula (ptAocoqucca.
napÜEvdiv hucacot I ÖpuyE<; xöopou xax6iv)ia I
oüvopa dEg[v]Mdaua Osth ] Meist, is dya[jt]ij rs*
M&E dsgxat JtapctÖEtoog s/st, ^u/rjvjiE aytoq voüg,
xat xopog Evüa[dyla)v ouv dya^7.ogEvoidt [jipoq)r)iMt,<;
Xalps, isxvov yhu[[xti, x]ctlps xal strahl ooI$ yEvsiaL]^[dtv
^^lo§s Osou]- - - -
Diese von den frommen Eltern einer jungen Nonne ge-
weihte Grabinschrift gehört nach ihren Buchstabenformen
an den Ausgang der Antike und gewinnt dadurch besondere
Bedeutung; denn gewiss ist es nicht unwichtig, aus so früher
christlicher Zeit von der Idee der gottgefälligen Weltflucht
zu hören. Zudem wird sich niemand dem Reiz dieser tief-
empfundenen, ernsten und schlichten Verse entziehen kön-
 
Annotationen