244
G. RODENWALDT
bald der anderen nahe stehen die Terrainstücke auf dem
mykenischen Dolch mit den laufenden Löwen \ auf dem un-
publicierten Fragment einer figürlichen Dolcheinlage aus
dem Kuppelgrab von Vaphio und auf dem einen Schieber
des dritten Schachtgrabes (Furtwängler, Gemmen Taf. III 46).
Charakteristisch ist ausser der Nebeneinanderlagerung der
einzelnen Felder der Farbenwechsel, der auf der mykenischen
Dolchklinge durch verschiedene Metalleinlagen, auf den Be-
chern und der Dolchklinge von Vaphio durch Wechsel von
glatten Feldern mit punktierten 2 und gestrichelten wiederge-
geben wird. So erklären sich diese Terrainangaben auch ohne
ostasiatische Parallelen (A. Reichel, Memnon I 1907,54), und
auch die babylonischen Analogien scheinen mir nicht zwin-
gend 3; denn der Bogenfries auf der Fayenceplatte BSA. IX
Taf. III kann aus der zuerst besprochenen Art der Terrain-
bildung abgekürzt sein.
Eine ihrem Wesen nach ganz verschiedene Art der Ter-
raindarstellung sind die korallenriffartigen Bildungen, wie
sie Vasen mit Seelandschaften bieten, ferner z. B. ein myke-
nisches Steingefäss ('Ecp. dp/. 1 888 Taf. 7), die Fresken mit
den Fischen aus Phylakopi (Excav. at Phylak. Taf. 3), aber
auch die von Hagia Triada (Mon. ant. XIII 7 ff.) und der
obere Rand beider Becher von Vaphio. Sie sind gleich-
massig in der Farbe, oft mit Flecken oder Vertiefungen
belebt und haben lebhaft bewegte Conturen mit knollen-
artigen Auswüchsen. Auf den Vaphio-Bechern, in denen so
viel künstlerische Berechnung steckt, mögen sie um ihrer
grösseren Leichtigkeit willen am oberen Rande verwandt
sein. Eine dritte Art, ovale Schollen neben und über ein-
ander, findet sich auf Ringen (z. B. Furtwängler, Gemmen
Tf. II 3. 8. 11).
d. H. 5,5, B. 8,5 cm. Der obere Teil von Rücken und
' 'Ahfp'amv X 1880 Tafel B; BCH. 1886, Tf. 3; Perrot-Chipiez V Tf. 19.
^ Eine Füllung mit Punkten oder Häkchen zeigen auch die schwarzen,
weissen und gelben Felder der Umrahmung des Stierspielfrescos.
s A. Reichel, Oest. Jahreshefte 1908, 250 ff. Seiner Einteilung der Ter-
rainformen kann ich mich nicht anschliessen.
G. RODENWALDT
bald der anderen nahe stehen die Terrainstücke auf dem
mykenischen Dolch mit den laufenden Löwen \ auf dem un-
publicierten Fragment einer figürlichen Dolcheinlage aus
dem Kuppelgrab von Vaphio und auf dem einen Schieber
des dritten Schachtgrabes (Furtwängler, Gemmen Taf. III 46).
Charakteristisch ist ausser der Nebeneinanderlagerung der
einzelnen Felder der Farbenwechsel, der auf der mykenischen
Dolchklinge durch verschiedene Metalleinlagen, auf den Be-
chern und der Dolchklinge von Vaphio durch Wechsel von
glatten Feldern mit punktierten 2 und gestrichelten wiederge-
geben wird. So erklären sich diese Terrainangaben auch ohne
ostasiatische Parallelen (A. Reichel, Memnon I 1907,54), und
auch die babylonischen Analogien scheinen mir nicht zwin-
gend 3; denn der Bogenfries auf der Fayenceplatte BSA. IX
Taf. III kann aus der zuerst besprochenen Art der Terrain-
bildung abgekürzt sein.
Eine ihrem Wesen nach ganz verschiedene Art der Ter-
raindarstellung sind die korallenriffartigen Bildungen, wie
sie Vasen mit Seelandschaften bieten, ferner z. B. ein myke-
nisches Steingefäss ('Ecp. dp/. 1 888 Taf. 7), die Fresken mit
den Fischen aus Phylakopi (Excav. at Phylak. Taf. 3), aber
auch die von Hagia Triada (Mon. ant. XIII 7 ff.) und der
obere Rand beider Becher von Vaphio. Sie sind gleich-
massig in der Farbe, oft mit Flecken oder Vertiefungen
belebt und haben lebhaft bewegte Conturen mit knollen-
artigen Auswüchsen. Auf den Vaphio-Bechern, in denen so
viel künstlerische Berechnung steckt, mögen sie um ihrer
grösseren Leichtigkeit willen am oberen Rande verwandt
sein. Eine dritte Art, ovale Schollen neben und über ein-
ander, findet sich auf Ringen (z. B. Furtwängler, Gemmen
Tf. II 3. 8. 11).
d. H. 5,5, B. 8,5 cm. Der obere Teil von Rücken und
' 'Ahfp'amv X 1880 Tafel B; BCH. 1886, Tf. 3; Perrot-Chipiez V Tf. 19.
^ Eine Füllung mit Punkten oder Häkchen zeigen auch die schwarzen,
weissen und gelben Felder der Umrahmung des Stierspielfrescos.
s A. Reichel, Oest. Jahreshefte 1908, 250 ff. Seiner Einteilung der Ter-
rainformen kann ich mich nicht anschliessen.