INSCHRIFTEN AUS DER LEVANTE II.
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den Hüften nackt, in beiden Händen hält er Cynibeln, die er
aneinanderschlägt. Aus Thrakien; römisch.
NAMONCYCHCOL
Ot npecßikspcn cre(potv]oijcu rov §slva
rdv ispf) Eanröiv noMJatpTjcavta Kai avöpa-
yaürjaavra ro xotvoA' r[d)v-daiQE-
5 av P. Oi puora[t, crEqJavjoüat. rov Sslva
^Exaraiou E-
Z. 3. 4 erg. v. Hiller. Die Inschrift enthielt eine fortlau-
fende Serie von Ehrungen eines Orgeon dionysischer Art.
Doch erscheinen auf dem Relief die Cymbeln wohl nicht als
reines Cultgerät, sondern in ursprünglicher Bedeutung als
Lärmgerät, mit dem man zur Zeit der Traubenreife in den
Weinbergen umherging, um die Vögel zu verscheuchen, wie
dies heute noch mit Metalldeckeln geschieht.
4. Im Bazar zu Konstantinopel sah ich im Juni 191 1 eine
glockenförmige Schelle aus Bronze mit flascheuhalsförmi-
gem, besonders gearbeitetem und angenietetem Griff, der in
einen Löwenkopf endete; Gesamthöhe 45 cm, der Griff allein
etwa 20 cm, unterer Durchmesser der Schelle 30 cm. Am un-
teren Rande die Umschrift:
<fA'(Mp) Oi)ßa'L§og Kai SEßaonp'fjg.
Die Schrift ist römisch ((j) = (pvMp) lunares Sigma), etwa
II. Jahrh. n. Chr., und das Object charakterisiert sich nach der
Inschrift als öffentliche Stiftung für den officiellen Gebrauch,
vermutlich im Theater, wo ja auch die Volksversammlung,
Getreideverteilungen u. a. stattfanden. Da der betreffende
Händler besondere Beziehungen in Bithynien hat, und die
beiden Namen der Phylen ebenso in Prusias ad Hypium Vor-
kommen (Szanto, Ausgewählte Abhandlungen 277; AM. XII
1887, 174 ff.), so dürfte dieser Ort (das heutige Üsküb) für
den Fund in Betracht kommen.
5. Marmornes Totenmahlrelief, H. 46, Br. 25, D. 10 cm,
BH. 1 cm. Gelagerter Mann, links sitzende Frau, der er die
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den Hüften nackt, in beiden Händen hält er Cynibeln, die er
aneinanderschlägt. Aus Thrakien; römisch.
NAMONCYCHCOL
Ot npecßikspcn cre(potv]oijcu rov §slva
rdv ispf) Eanröiv noMJatpTjcavta Kai avöpa-
yaürjaavra ro xotvoA' r[d)v-daiQE-
5 av P. Oi puora[t, crEqJavjoüat. rov Sslva
^Exaraiou E-
Z. 3. 4 erg. v. Hiller. Die Inschrift enthielt eine fortlau-
fende Serie von Ehrungen eines Orgeon dionysischer Art.
Doch erscheinen auf dem Relief die Cymbeln wohl nicht als
reines Cultgerät, sondern in ursprünglicher Bedeutung als
Lärmgerät, mit dem man zur Zeit der Traubenreife in den
Weinbergen umherging, um die Vögel zu verscheuchen, wie
dies heute noch mit Metalldeckeln geschieht.
4. Im Bazar zu Konstantinopel sah ich im Juni 191 1 eine
glockenförmige Schelle aus Bronze mit flascheuhalsförmi-
gem, besonders gearbeitetem und angenietetem Griff, der in
einen Löwenkopf endete; Gesamthöhe 45 cm, der Griff allein
etwa 20 cm, unterer Durchmesser der Schelle 30 cm. Am un-
teren Rande die Umschrift:
<fA'(Mp) Oi)ßa'L§og Kai SEßaonp'fjg.
Die Schrift ist römisch ((j) = (pvMp) lunares Sigma), etwa
II. Jahrh. n. Chr., und das Object charakterisiert sich nach der
Inschrift als öffentliche Stiftung für den officiellen Gebrauch,
vermutlich im Theater, wo ja auch die Volksversammlung,
Getreideverteilungen u. a. stattfanden. Da der betreffende
Händler besondere Beziehungen in Bithynien hat, und die
beiden Namen der Phylen ebenso in Prusias ad Hypium Vor-
kommen (Szanto, Ausgewählte Abhandlungen 277; AM. XII
1887, 174 ff.), so dürfte dieser Ort (das heutige Üsküb) für
den Fund in Betracht kommen.
5. Marmornes Totenmahlrelief, H. 46, Br. 25, D. 10 cm,
BH. 1 cm. Gelagerter Mann, links sitzende Frau, der er die