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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 36.1911

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Caskey, L. D.: Die Baurechnung des Erechtheion für das Jahr 409/8 v. Chr.
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https://doi.org/10.11588/diglit.37288#0360

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L. D. CASKEY

siebenfüssigen Blöcke mit den sechsen apö$ (und) xopcxpaiq)
identisch sein, trotz der Abweichung in der Höhe. Schwieri-
ger ist die Differenz zwischen dem östlichen und westlichen
xopu<podo<;, die in derselben Inschrift als 3 Lg und 4 F. hoch
verzeichnet werden. Aber da die Dimensionen in abgerunde-
ten Zahlen gegeben sind, erklären sich diese scheinbaren
Ungenauigkeiten der Inschriften. Die beiden ergänzten Gie-
bel zeigen Abb. 5 und 6. Die Giebelschräge ist im Verhältnis
von 1:4 angenommen, denn nach Beobachtungen von Ste-
vens ist dies die Neigung des Dachs der Nordhalle; auch
zeigt ein von den römischen Reparaturen herrührender Tym-
panonblock des Westgiebels dieselben Proportionen. Dem-
nach wäre die Giebelmitte etwa 3 ^ F. hoch, stände also
halbwegs zwischen den beiden für die xopwpaloL angegebenen
Höhen. Die grösste Höbe der an diese stossenden Blöcke
wäre dann ein wenig über 3 F. im Ostgiebel, fast 3 ^ F. im
Westgiebel, sodass wiederum beide angegebene Dimensionen
gerechtfertigt würden. Die Höhe der xgpxOtodm beider Gie-
bel betrüge fast genau 1 ^ F. Was die Blocklänge anlangt,
so bestätigen zwei Dübellöcher im Geison die Richtigkeit
des für den östlichen xopc(paIo$ angegebenen Maasses. Die
Winkel des Giebels lagen im O. ^ F. ausserhalb der Enden
der xrpxiSudht, 1 F. im W. Die kleinen keilförmigen Lücken
waren mit besonderen Steinen oder wahrscheinlicher, wie am
Parthenon, durch Vorsprünge am Schräggeison gefüllt.
Der xopucpcdo$ des Westgiebels unterschied sich von dem
östlichen in den Maassen (er war 4 statt 5 F. 1., 1 t/g statt 1 F.
dick) und durch das Fehlen des dvrhl^pa. Die Gründe dieser
Discrepanzen sind folgende: wenn dieser Block 5 F. lang
gewesen wäre, so wären die Fugen des Tympanon mit denen
des Geison an vier Stellen (a, b, c, d in Abb. 6) zusammenge-
fallen; das wurde durch Einsetzen eines vierfüssigen Blocks
vermieden. Die Erklärung seiner grösseren Stärke und des
Fehlen eines Antithema verdanke ich Herrn Hill: die kleine
Tür in der Westwand lag unter der zweiten Säule von
Süden, welche die Hälfte des Gewichts des zweiten und drit-
ten Epistylblocks trug; daher musste man die von diesen
beiden Epistylia getragene Last möglichst verringern, und
 
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