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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 36.1911

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Hiller von Gaertringen, Friedrich: Die Phylarchosinschrift von Tegea
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https://doi.org/10.11588/diglit.37288#0370

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F. HILLER V. GAERTRINGEN

war öffentlich nichts bekannt geworden. Als ich 1910 Arka-
dien bereiste, konnte ich nichts über den Verbleib ermitteln;
unser Mitarbeiter Michael Krispi in Tripolis gab uns später
nur die wenig tröstliche Nachricht, dass die Stele in die
Capelle Metamorphosis, 350 Meter von Piali entfernt, so ver-
baut sei, dass inan nichts von der Vorderseite sehen könne.
Die Wiederauffindung und genaue Veröffentlichung der
Schrift und des Giebelreliefs legte ich in meinen Arkadi-
schen Forschungen ^ der griechischen Altertumsverwaltung
ans Herz, von der heutzutage ein jeder weiss, dass sie ihr
Bestes zu tun bereit ist; hat doch der Ephoros von Arka-
dien, G. Oikonomos, soeben nicht nur Thisoa am Lusios
ausgegrabeu, sondern auch den Torso des Polybios von Kle-
tor in das Schulgebäude des benachbarten Mazeika gerettet,
um ihn später einem grösseren Museum einzuverleiben. Doch
der, wie ich besorgte, unerfüllbare Wunsch fand alsbald von
ganz anderer Seite Gehör. R. Weil, dessen Untersuchungen
über die arkadische Münzprägung für die Zeit des achäi-
schen Bundes vor nunmehr schon dreissig Jahren Licht und
Ordnung geschaffen haben, bezeugte sein freundliches Inter-
esse, indem er mich auf die griechische Reise des schwedi-
schen Gelehrten LöfstedO in den Jahren 1876/7 hinwies, von
der dieser treffliche Philologe in seiner Bescheidenheit nie
ein Aufsehen gemacht hatte. Durch die wie stets bereitwil-
lige Vermittlung von Sam Wide, der die Verbindung mit
dem Sohne Prof. Loefstedts in Uppsala vermittelte, erhielt
das epigraphische Archiv der Berliner Akademie zwei Ab-
klatsche, deren einer, um die Erhaltung des wichtigen Denk-
mals zu sichern, nach Uppsala an die Universität zurück
wanderte. Darnach hat M. Lübke die beistehende Zeichnung
ausgeführt, und Herr Ingenieur Peiseler die als Vignette
verwandte Photographie des Giebelreliefs hergestellt.

' H. v. G. und Lattermann, Arkadische Forschungen, Anhang der
Abhandlungen der Ak. d. W. Berlin 1911, 13.
3 Einar Löfstedt, 1831- 1 889, seit 1874 ord. Professor der Philologie an
der Universität Uppsala, Verfasser einer griechischen Grammatik, hervor-
ragend durch seine akademische Lehrtätigkeit; vergl. Wide bei Sandys,
A history of classical Scholarship III 1908, 350 f.
 
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