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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 25.1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.42077#0384

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1909

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Heft 9


Städtische Markthalle I in Breslau
am Ritterplatz.

Architekt: Stadtbauinspektor Dr.-Ing. Küster
in Breslau.

nur an wenigen Stellen der Bogenbinder ein Beseitigen der Brett-
abdrücke, da wo die Bretter ungünstig zusammenstießen, nötig
war. Der an und für sich schon etwas verschieden gefärbte und
durch einige unvermeidliche Ausbesserungen noch scheckiger ge-
wordene Beton erhielt durch einen im Tone des Betons ge-
haltenen, nicht ganz deckenden Anstrich mit Kalkwasserfarbe
ein gleichmäßiges Aussehen. Er wurde mit einer bescheidenen
Bemalung in vier Farben, Rotbraun, Gelb, Weiß und Schwarz,
versehen, die sich in der Hauptsache auf die schmalen Seiten
aller Bauteile und auf die Deckenschrägen beschränkt, so daß
die Formenwirkung des Eisenbetons in keiner Weise beein-
trächtigt wird. Der Beton ist nach Aufbringung der Bemalung
im ganzen mit einer etwas dunkleren Farbe über die Bemalung
hinweg überspritzt. Soweit er bestoßen werden kann, hat er
einen Kantenschutz aus Winkeleisen erhalten und ist zwischen
den Eisen dunkelrot gestrichen. Die Schalungsabdrücke mit den
Bretterfugen und stellenweise auch mit den Brettmaserungen
— es wurden nur rauhe Bretter verwendet — sind überall durch
den Anstrich sichtbar und beleben die Flächen in reizvoller Weise.
Die Bemalung beider Hallen ist von dem Dekorations-
maler Georg Heintze in Breslau ausgeführt.
Das Äußere der Markthallen ist in Ziegelrohbau unter
mäßiger Verwendung von Sandstein in einfachen Formen aus-
geführt.
Ein Versuch, das Äußere mit dem neuzeitlichen Inneren mehr
in Einklang zu bringen, fand nicht die Zustimmung der Markt-
hallenbaukommission. So läßt das Äußere vom Inneren leider
nichts vermuten, der Eisenbeton tritt nur an den Fenstern über
den Dachflächen zu Tage und ist auch dort unbearbeitet geblieben.
Auch bei den übrigen Bauteilen sind für die architektonische
Durchbildung stets die Eigenschaften der Baustoffe maßgebend
gewesen, z. B. beim Galeriegeländer. Während bisher in den
Markthallen schmiedeeiserne Geländer mit hintergespanntem
Drahtgeflecht verwendet sind, wirkt hier das sehr durchsichtige
Drahtgeflecht architektonisch mit. Für das Auge treten natür-
lich die zum Halten des Drahtgeflechtes dienenden Winkel-
und Flacheisen mehr hervor, und diese sind deshalb auch zur
Bildung eines Musters im Geländer verwendet.
Alle Eisenteile in der Halle sind dunkelblau gestrichen,
die Bleche der Geländerpfosten und der Fahrstuhlkammern
sind mit weißem Linienornament verziert.
Die eisernen Fenster sind innen und außen weiß ge-
strichen, um am Tage außen und abends innen die Fenster-
teilung sichtbar zu machen und so die in der Aufsicht tot


Die Stadtgemeinde Karlsbad schreibt hiemit unter den deutschöster-
reichischen Architekten einen Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen
für die Schaffung einer Schloßbrunn-Trinkhalle, eines Aufganges zum
Schloßberge und die anschließende Terraingestaltung in Karlsbad aus.
Bausumme: etwa 140000 K.

Preisrichter:
1. Bürgermeister Dr. Josef Pfeifer, Karlsbad,
2. Hofrat Prof. Karl König, Wien,
3. Geheimrat Prof. Dr. Paul Wallot, Dresden,
4. Stadtrat Hugo Anger, Karlsbad,
5. Stadtrat Architekt Alfred Bayer, Karlsbad,
6. Baudirektor Franz Drobny, Karlsbad.

1. Preis
2. Preis
3. Preis

Preise:

2500 K
1500 K
1000 K

Zwei weitere Arbeiten können zum Betrage
— von je 400 K angekauft werden. =====
Den Preisrichtern steht es frei, je nach der Beurteilung des Wertes
der Arbeiten die Summe von 5800 K auch in anderen Abstufungen zur Ver-
teilung zu beschließen.
Die Entwürfe sind bis Donnerstag, den 15. Juli 1. J. beim Stadtrate
Karlsbad einzureichen. Später einlangende Entwürfe werden zur Preis-
bewerbung nicht zugelassen und können nur bei eventuellem Ankäufe be-
rücksichtigt werden.
Bedingungen, Lageplan, Photos des Bauplatzes und sonstige Unter-
lagen sind im Stadtbauamte Karlsbad gegen Einsendung eines Betrages
von 10 K erhältlich, welcher bei Einreichung eines Projektes oder Rück-
sendung der unbeschädigten Vorlagen bis längstens 1. Juli 1. J. rück-
erstattet wird.
Der Bürgermeister:
Dr. Josef Pfeifer.

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