Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 25.1909

DOI Heft:
Beilage
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.42077#0393

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
1909

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Heft 10

Wohnhaus in Petersdorf Aufnahme von Geh. Postrat W. Tuckermann
im Riesengebirge. in Charlottenburg.


dem hohen Dach ist als eigentlich heimisches Dachdeckungsmaterial das
Schindeldach zumeist zur Verwendung gekommen, doch ist mit Rücksicht
auf die Feuersicherheit dem Ziegel- und Schieferdach schon seit Jahrzehnten
der Vorzug gegeben worden. Nun aber schwinden von Sommer zu Sommer
auch die Blockhäuser mehr und mehr, angeblich weil die sich immer mehr
einfindenden Sommerfrischler einen größeren Komfort verlangen. Sucht
man diesen Zerstörungen Einhalt zu tun, so erhält man wohl zur Antwort,
daß die alten Häuser nur für die alte Zeit schön gewesen seien, in die
neue Zeit aber nicht mehr hineinpassen. Tuckermann.

und Tratte
Grösste württembergische Spezialfabrik
C. Haushahn, Stuttgart
ujrste Referenzen. Prospekte u. Voranschläge kostenlos^^Ä


Holzbauten im schlesischen Riesengebirge.
Es kann als eine dringend notwendige Rettungsarbeit angesehen
werden, die altertümlichen, naiven und doch reizvollen Holzbauten in den
Dörfern des schlesischen Riesengebirges, welche immer mehr im Ver-
schwinden begriffen sind, durch ihre Veröffentlichung der vollen Vergessenheit
zu entziehen. Mit dem Interesse für diese Reste altnationaler Bauweise
mischt sich übrigens die Freude an ihrer malerischen Erscheinung. Die
seit altersher, sowohl auf der deutschen, wie auch auf der böhmischen
Seite des Riesengebirges, befolgte Bauweise ist selbstverständlich durch die
Verwendung der zunächst beschaffbaren Hauptbaumaterialien bedingt
worden, Holz für die Wand- und Deckenbildung und Granit für den Ge-
bäudesockel. Die Granitblöcke, welche in dem Bett der Gebirgsbäche durch
die Wasserarbeit so reichlich zu Tal gestürzt werden, zur Wandbildung
zu verwenden, würde wegen der schnellen Wärmeabgabe des Materials für
das Bewohnen große Mißstände mit sich geführt haben. Das Holz zeigt
dagegen nach dieser Richtung günstigere Eigenschaften und ist daher bis
jetzt bei jenen Gebirgswohnhäusern bevorzugt gewesen. Das hat aber
nur so lange gedauert, bis durch die Eisenbahnen auch in die höher ge-
legenen Gebirgsdörfer das allgemeine Weltbaumaterial, der Ziegelstein, aus
der Ebene billig hinaufbefördert wird. Der im schlesischen Riesengebirge
bisher zur Anwendung gelangte altertümliche Holzbau stellt eine Mischform
von Block- und Fachwerkbau dar, indem über einem Sockel von Granit-
steinen sich das Erdgeschoß aus 10 cm starken, an den Ecken verzinkten
Tannenholzbohlen in Blockbau aufsetzt. Aber diese Bohlenwände sind
nicht zum Tragen der Deckenbalken verwandt, sondern dienen nur zur
Umschließung des Raumes, während ein vor ihnen stehendes Stielwerk
mit Kopfbändern und Rähm die Balken der Decke trägt. Ein zweites
Geschoß folgt dann wohl noch in Fachwerkbau mit einem offenen Seiten-
gang. Für die bessere Fugendichtung der Blockbohlen, welche sonst wohl
durch Wergkalfaterung erfolgt, ist eine 10 cm breite und 3 cm tiefe Aus-
falzung vorgenommen, in welche auf der aufgehackten Holzfläche eine
Mörteldeckung gestrichen ist. Auf der Zimmerseite ist die Bohlwand gleich-
falls gemörtelt. Diese Fugenbehandlung ergibt eine eigentümliche, einfache
Ornamentierung mit schmalen und breiten Streifen im Wechsel, um so
anziehender, als die Mörtelung, meist hellblau gestrichen, von den mit
Holzteer gestrichenen braunroten Bohlenflächen sich sehr gut abhebt.
Das Nähere er-
geben die beifol-
genden Skizzen
zweier Bauten in
Petersdorf. Man
ersieht daraus, daß
sich diese Bau-
weise an denTypus
des fränkischen
Bauernhauses an-
schließt, sowohl
wegen der Figur
der Fachwerkfel-
der, wie auch durch
die einspringende
Galerie. Während
im Schweizerhaus-
blockbau die dach-
tragende Galerie
vor dem Erdge-
schoß vorspringt,
ist hier die Front
des Obergeschos-
ses zurückgestellt,
was durch das Auf-
setzen einer Fach-
werkwand auf der
Balkenlage des
Erdgeschosses um
so leichter erfolgen
konnte, als die
Dachlast nur auf
der Erdgeschoß-
mauer ruht. Bei

Wohnhaus in Petersdorf Aufnahme von Geh.
im Riesengebirge. Postrat W. Tuckermann
in Charlottenburg.


Solnhoferflur-u.jVlosaikplattßn
in blaugrauer und gelblicher Farbe. Bestes Material zu Fußbodenbelag in
Kirchen, Hausgängen, Küchen u. Kellereien liefert zu kulantesten Bedingungen
1. H. Hiemer, Kgl. tajr. Hoflieferant, MUrilCh U. SOlflhOfeil (Bayern).
Mehrfach prämiert! Export nach allen Ländern!


Ausgest.
Tiere.
Illustrierte
Preisliste
gegen
25 Pfg.
in Brief-
marken.

In- u. aus-
ländische
Gehörne,
Geweihe
u. Waffen.

Ganze
Zimmer
Dekorationen.

Wiedmann & Schöffler

Grotten
Felspartieen, Naturholzarbeiten, so-
wie Zementimitierung alles obigen;
ferner Teichdichtungen, Spring-
brunnen führt aus nach Modellen
od. Zeichnungen zu billigsten Preisen
Peter Baum
Grottenbaugeschäft (seit 1845)
in Mülheim a.Rh., Friedensstr.45.
Goldene u. silb. Medaillen. Beste Referenzen.

Die Asphalt- und Teernrodukfefabrik^^b

Der
Der
Der
Der
Der
Der

Kalksandstein
Kalksandstein
Kalksandstein
Kalksandstein
Kalksandstein
Kalksandstein

^Wilh.Burck,jStutt£art TSon

Wilhelm-
straße 3
liefert Dachpappen, Asphaltabortröhren, Asphaltbeläge, Eindeckungen
mit Pappe und Holzzement, Holzpflaster, Korkplatten-Isolierungen,
gekuppte Zementtrottoirplatten, Teerprodukte, Asphalt-Isolierungen^

KalksundsteinwBrke Ulm - Neu - Ulm.
Fabrik in Gerlenhofen.
Kalkwerke in Ehrenstein-Ulm.
Inh.: Jul. Lusser, Architekt. -
ist vollständig salpeterfrei,
hat hohe Druckfestigkeit,
gibt schöne helle, putzähnliche Fassaden,
ist wetter- und frostbeständig,
benötigt keinen Putz,
ist der Baustein der Zukunft.
Allen Anforderungen entsprechend.
Tagesproduktion 54000 Steine.
Ferner ab Ehrenstein: I. Qual. Weißkalk in Stücken und gemahlen.
Eigene Bahnanschlüsse.
Beste Referenzen stehen in großer Zahl zur Verfügung.

ROM UL
SAUGLUFT- (VACUUM) ENT-
5TAUBUNGS-AN LAGEN-
•• SYSTEM SCHAUER"
D-REICHS PATENTE
AUSLANDS PATENTE
Beste Saugkraft, einfacher I
^^^^gefahrloser Betrieb. |
. . PROSPEKTE DURCH I
RÖPN ER u.M Ü LLE R -stuttgartI
TELEGRAMM-ADRESSE : ROM UL I


Rißfreie feuersichere Decken


fertigt man mit dem durch uns eingeführten Deckengewebe
in glatter und gewellter Ausführung (Wellendrahtgewebe,
2 deutsche Reichsgebrauchsmuster), Anbringung ebenso leicht
wie Rohrgewebe oder Latten. Bezugsquelle I. Ranges für Rabitz-
gewebe, Pliestergeflecht.
Rheinische Drahblndustrie
Docker & Co., Amern 17 (Bezirk Düsseldorf).
 
Annotationen