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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 13.1937

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Fundschau 1936
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https://doi.org/10.11588/diglit.42015#0020

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Fundschau

12. I!. 36. Skelett in Bauchlage mit gekreuzten Unterschenkeln; die rechte Hand lag im
Schoß unter dem Bauch, die linke oben auf dem linken Beckenteil.
15. IV. 36. 3 Skelette in einer Grube übereinander: zuunterst ein gestörtes Skelett eines
jugendlichen Mannes, dessen Schädel außerhalb lag. Diese Störung erfolgte durch eine
tadellos erhaltene Hockerbeftattung eines Erwachsenen ohne Beigaben, Kopf im BO, nach
SW blickend. Die Beine waren besonders stark zusammengeschoben, vielleicht also mit
Schnürung. Das Skelett konnte in Gipspackung ganz erhoben werden. Darüber lag ein ge-
strecktes Kinderskelett. S—A, Kopf nach W blickend; ohne Beigaben. Alle 3 Bestattungen
mögen steinzeitlich fein.
9. V. 36. Hockergrab, durch die Frühlatenebestattung vorn 31. XII. 35 gestört, so daß
nur noch der Oberkörper und die gebeugten, vor dem Gesicht liegenden Arme erhalten
waren; von Beigaben war noch festzustellen 1 kleiner Beinring neben der linken Schulter,
wie er bei den Griffen der Dreiecksdolche vorkommt. A—S, Blick nach O.
13. V. 36. 1 50 m westlich davon 1 Hockerskelett in der gleichen Lage, stark vergangen;
A—S; auf dem Oberkörper lag als einzige Beigabe eine abgebrochene Knochenspitze.
28. XIl. 36. 4 m weiter östlich von dem vorigen 1 Hockergrab ohne Beigaben, SO—AW,
Blick nach SW, sehr gut erhalten.
Diese gesamten bis jetzt aufgedeckten Skelettgräber bilden einen kleinen Friedhof auf
engem Raum, wohl der ausgehenden Steinzeit, vielleicht auch der frühen Bronzezeit an-
gehörend.
Ferner wurde noch westlich von den Gräbern ein Stück eines flachen Ringgrabens beim
Abdecken festgestellt, 60 cm breit, 35 cm tief; auf der Innenseite in 1,50 m Abstand 2 pfo-
stenlochartige Bertiefungen von 50 cm Durchmesser, in unmittelbarem Verband mit dem
Graben. 2n dem bisher ausgehobenen Teil von 2,50 m Länge wurden keinerlei Funde
festgestellt (Gember).
Ladenburg. An der Kiesgrube an der Straße nach Wallstadt wurden 4 große unregel-
mäßige Wohnstellen der Rössen er Stufe untersucht mit reichem Scherbeninhalt, darunter
auch Scherben eines großen glattwandigen Dorratsgefäßes mit eingekerbtem Rand, Stein-
und Knochengeräten und Tierknochen; in einer Grube eine Steinsetzung als Herdstelle.
Leiselheim (A.Emmendingen). Im Friedhof, bei Anlage von Gräbern, Scherben und
Knochen, gemeldet anläßlich des Besuchs des Freiburger Eichmeisters; anscheinend Sied-
lung der westeuropäischen Kultur (Michelsberg?).
Munzingen (A.Freiburg). 1. Scherben beim Haus Herm. Scherer (B. Mutterer). -
2. Auf dem „Berg", Grundstück Joh. Scherer; beim Rigolen wurden, wie Scherben, Kno-
chen und kleine Kalksteine beweisen, die obersten Teile von Gruben angeschnitten (A. Angst,
Eckerle). — 3. Baugrube für eine Scheuer des Landwirts Flicker (SO-Ende des Dorfes);
a) Skelett in Bauchlage, AW—SO, ohne Beigaben; b) Skelett in Rückenlage, O—W, Töpf-
chen; c) Skelett, Wohl in Rückenlage; O—W, Tongefäß zwischen den Oberschenkeln; ck) Ske-
lett, Wohl in Rückenlage, O—W; nur hier war der langovale älmriß einer Grabgrube in
1,16 m Tiefe zu beobachten. Tonscherben; e) s. u. Hallstatt. Weit zerstreut. Meldung von
Bürgermeister Held; Fundbergung Dr. Eckerle.
Niedereggenen (A.Müllheim)—Hagschutz. Bei Anlage eines Fluchtgrabens für die
Feldbereinigung auf der Aordostecke des Hagschutzes wurde eine neolithische Kulturfchicht
angeschnitten; u. a. Scherben mit Tupfenleiste und mit Tupfen aus Randkante. Die neoli-
thische Besiedlung bedeckt also den ganzen Rücken (W. Lindemann).
Obergrvmbach (A.Bruchsal). Wohngrube des Michel sberger Kulturkreises
(Bauer).
Pfohren (A.Donaueschingen). Retuschierte Feuersteinpfeilspitze aus dem Hinterried
(Revellio).
Säckingen (—Wallbach)—Sandäcker (westlich vom Buchbrunnen). Bruchstücke eines
Beilchens, zwei von Armringen, Pfeilspitze, Mahlplatte; ferner Knochenpfriem (mesoli-
thisch?) (E. Gersbach).
Wallstadt, südlich des Orts. Bm Februar wurde bei einer Gartenanlage eine Rösse-
ner-Wohnstelle angeschnitten; die sehr dunkle Kulturschicht mit den Scherben lag 70 bis
100 cm tief und hatte eine ebene Grundfläche.
 
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