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Bartels, Johann Heinrich; Dieterich, Johann Christian; Dieterich, Johann Christian [Editor]; Bartels, Claes [Oth.]; Riepenhausen, Ernst Ludwig [Oth.]
Briefe über Kalabrien und Sizilien (Theil 1): Reise von Neapel bis Reggio in Kalabrien — Göttingen: Dieterich, 1791 [VD18 90408470]

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https://doi.org/10.11588/diglit.53497#0060
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54 Kurze Übersicht
sich zeigte, raubte und plünderte er, und war schon
so mächtig, daß er mit einem Heere gegen Kotrone
anzog- Man merkte es bald daß Gewalt wenig in
den gebirgigten Gegenden gegen die Landstreicher aus-
richten konnte, die Walder waren ihr Zufluchtsort,
wenn geübte Truppen sich ihnen entgegenstellten, und
die Felsenberge ihre Barriere. Verdoppelte Aufmerk-
samkeit war daher das einzige sichre Mittel um sie zu
vertilgen, und strenge Maaßregeln mußten die Pläne
der Räuber vereiteln. Bei diesem Verfaren glükte
es auch wirklich der Regirung, das Land von Ban-
diten für einige Zeit zu reinigen.
Unter Philip des III Herschaft im Anfänge des
i7ten Jarhunderts, zog ein neues Gewitter gegen
Kalabrien an, das der Regirung sehr nachteilig hätte
werden können, wenn nicht vor dem Ausbruche des-
selben es durch Fabiüs von Laura und Bap-
tista Biblia von Katanzaro abgewandt wor-
den wäre. Ein gewisser Dominikanermönch, Tho-
mas Campanella m), eigentlich ein Phantast,
den man ins Tollhaus hätte sperren sollen, zettelte
eine Verschwörung an. Schon lange hatte er in
Rom in Verhaft gesessen, weil man ihn für einen
Kezer Hilt: indeß die Inquisition fand ihn nicht reif
für den Scheiterhaufen, und fchikte ihn in ein Klo-
ster nach Stilo feiner Vaterstadt. Hier begann er
mit tollkünem Eifer seine sinnlosen und tollen Streiche,
beredete die Mönche, er erkenne es aus dem Laufe
der
rn) Man hat ihn doch unter die Reformatoren der Phi-
losophie gesezt. Siehe Hist. ent. plül.
chom.V. auch die Engl. Edit. von vitstion.
l'om.IV. p. 84. ferner eine eigne Lebensbeschreibung
von ihm von Vits «ι?ΙιίΙο5. OLMpsneUse.
^msterö. 1705. Man vergl. Giannone Gesch. von
Neapel in d. t. Ueb. 1'. IV. ?. 402.
 
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