84 Reift von Neapel.
nen Neapolitanischen Kalesse s) saß ich da, an der
Seite eines herzlichen Freundes, der sich unzertrenn-
lich fest auf alle Falle mit mir verbunden hatte, im
B-'grijfe meinen Lieblingswunsch auszufüren, und fülle
mit Dank gegen die Vorsehung, deren leitender Fin-
ger bisher meine Schiksale so erwünscht für mich be-
zeichnete, meine Brust allen frohen Empfindungen ge-
öffnet, die izt im vollen Maße auf mich zuströmken.
Doch schildern kann ich Ihnen meine Freude nicht; denn
der chdte Buchstabe bleibt immer gegen das, was ich
empfand, kalt und kodt, wenn ich auch selbst Wie-
lands malende Kunst besäße.
Der erste Teil unsers Weges bis Portier, ging am
Golfe von Neapel hin; zu unsrer Linken zog ßch die
stolze Stadt an dem Amphiteaker der Berge umher,
und rechts lag zu unfern Füßen im schönen Hafen b),
Nea-
s) Eine kleine Muschel, die auf zwei hohen Radern
ruht. Hinten auf steht der Furmann in einer zer-
lumpten Jake mit der Peitsche in dec Hand, und
so lange man ihm die nicht nimmt, muß er für al-
len Schaden, der die Kalesse oder das Pferd tref-
fen könnte, einstehen. Ließ Furwerk läuft auf dem
schön gepflasterten Weg außerordentlich schnell fort.
b) Ihn umschließt der breite Molo, der schönste Spa-
ziergang, den sich nur immer die Phantasie des Men-
schen schaffen kann.
Neapels Kriegsflotte, freilich bis izt keine sehr
furchtbare Macht, denn sie besteht nur aus zwei Li-
nienschiffen und sechs Fregatten, seitdem ein Linien-
schiff
nen Neapolitanischen Kalesse s) saß ich da, an der
Seite eines herzlichen Freundes, der sich unzertrenn-
lich fest auf alle Falle mit mir verbunden hatte, im
B-'grijfe meinen Lieblingswunsch auszufüren, und fülle
mit Dank gegen die Vorsehung, deren leitender Fin-
ger bisher meine Schiksale so erwünscht für mich be-
zeichnete, meine Brust allen frohen Empfindungen ge-
öffnet, die izt im vollen Maße auf mich zuströmken.
Doch schildern kann ich Ihnen meine Freude nicht; denn
der chdte Buchstabe bleibt immer gegen das, was ich
empfand, kalt und kodt, wenn ich auch selbst Wie-
lands malende Kunst besäße.
Der erste Teil unsers Weges bis Portier, ging am
Golfe von Neapel hin; zu unsrer Linken zog ßch die
stolze Stadt an dem Amphiteaker der Berge umher,
und rechts lag zu unfern Füßen im schönen Hafen b),
Nea-
s) Eine kleine Muschel, die auf zwei hohen Radern
ruht. Hinten auf steht der Furmann in einer zer-
lumpten Jake mit der Peitsche in dec Hand, und
so lange man ihm die nicht nimmt, muß er für al-
len Schaden, der die Kalesse oder das Pferd tref-
fen könnte, einstehen. Ließ Furwerk läuft auf dem
schön gepflasterten Weg außerordentlich schnell fort.
b) Ihn umschließt der breite Molo, der schönste Spa-
ziergang, den sich nur immer die Phantasie des Men-
schen schaffen kann.
Neapels Kriegsflotte, freilich bis izt keine sehr
furchtbare Macht, denn sie besteht nur aus zwei Li-
nienschiffen und sechs Fregatten, seitdem ein Linien-
schiff