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Bartels, Johann Heinrich; Dieterich, Johann Christian; Dieterich, Johann Christian [Hrsg.]; Bartels, Claes [Bearb.]; Riepenhausen, Ernst Ludwig [Bearb.]
Briefe über Kalabrien und Sizilien (Theil 1): Reise von Neapel bis Reggio in Kalabrien — Göttingen: Dieterich, 1791 [VD18 90408470]

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https://doi.org/10.11588/diglit.53497#0468
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402 Oppido und Gegenden umher.
Gegend von kleinen Steinen gebaut,—-die aus den Flüssen
herabgebracht werden, und größtenteils rund sind, so
daß sie, wie man aus den Ruinen sihet, sich gar nicht
fest mit dem Kalche verbinden, — und erligen der
leichtesten Erschütterung. Dazu kommt noch, daß der
Kalch in diesen Gegenden fast unbrauchbar schlecht ist.
Die gewönlichen Baumaterialien unter den Armen aber,
sind ein gerrokneter Teig, den sie sich aus der Erde
machen, mit Stroh vermischen, und in der Sonne
dörren. Man nennt sie hier Lrekl oder Lifan. Die
schwachen, leicht zerbrechlichen Gebäude aus demselben,
waren Urfach an dem gänzlichen Sturze der Hauser.
Eine Hauptbeschwerde, die durch den Mangel an Bau-
materialien veranlaßt wird, ist diese, daß die Einwoner
beinah gezwungen sind, an demselben Orre, wo die
traurigen Ruinen ihrer vormaligen Gebäude ligen, ihre
neuen Wonungen wieder aufzubauen, sowol weil die not-
wendige Wegbringung dec übrig geblibenen Materialien
unmöglich ist, wegen der Grundlage in der Erde, und
der Zeit und Beschwerde die das erforderte, als auch
weil der dadurch zu erleidende Verlust an Materialien,
für sie unersezbar sein würde. Die vielen so gewönlich
in der Nahe der Städte gebildeten Seen, lassen daraus
großen Nachteil befürchten.
Daß die Erdrevolution in Oppido und den Gegen-
den umher am heftigsten war, das beweist auch noch
dieß, daß die Erde ganze Distrikte verschlang und sich
dann
 
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