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Zakład Architektury Polskiej i Historii Sztuki <Warschau> [Editor]
Biuletyn Historii Sztuki i Kultury — 5.1937

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Nr. 1
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Kundziņš, Paulis: Einiges über die Dachkonstruktion bei lettischen Volksbauten
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https://doi.org/10.11588/diglit.37717#0085

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Abb. 38. Satteldach mit Legsschindeldeckung. Kreis Talsi.

der Bedachungsarten, die Resultate archaologischer Forschung, Angaben
aus der Folklore u. a.
Die alteren noch anzutreffenden Beispiele der Strohdacher in Lett-
land rueisen folgende Einzelheiten auf. Die Dachlatten, resp. Stangen,
melche die Strohdecke tragend auf den Sparren ruhen, sind an letztere
rueder angenagelt noch angepflockt, sondern mit Weidenzineigen ange-
b un den. Es gibt mehrere Methoden das Bindematerial um Sparren und
Dachlatte zu schlingen um einen Verband zu erzielen, der die Dach-
haut mit der Tragkonstruktion móglichst fest vereint. Bei eorgfaltiger
Herstellung entsteht dabei ein mohldurchdachtes und systematisch aus-
gefiihrte Geflecht (Abb. 41). Doch kann keine der Losungen ein allmah-
liches Herabgleiten dieses Gefłechts und mit ihm der Dachhaut langs
der Sparren yerhuten. Daher mird dafiir gesorgt, dass die Dachdecke
am unteren Sparrenende einen festen Flalt erhalt. Das geschieht in jiin-
gerer Zeit durch einen kraftigen Pflock, der in das Sparrenende hinein-
getrieben mird. In alteren Beispielen merden jedoch zu diesem Zmeck
besonders ausgebildete Sparren benutzt: der Sparrenbaum mird im Walde
nicht vom Stamm gefallt, sondern meist in moorigem oder sandigem Bo-
den so aus der Erde gebrochen, dass am Stamm ein Wurzelhaken be-
stehen bleibt, der bei meiterer Bearbeitung einen miderstandsfahigen
Stiitzpunkt fur das Łattengitter ergibt (Abb. 42). Haufig fusst auf diesem
Wurzelhaken auch das Ende einer Stange, die quer auf die Dachlatten
iiber die Sparren gelegt und an diese gebunden mird um einen noch
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