56
um so wahrschemlicher, da der Dorupropst uicht nur 2lrchidiakou der Airche zu Angelmodde war,
souderu ihm auch das Derleihuugsrecht der ^sarrstelle zustand, und uach eiuer Arkuude von t s56
»AnAelemu6e6« eine der ältesten Doinobedienzen war. Die Airche wurde ss. o. Alverskirchenj dem
st>atrociniuin der hl. Agatha, der Patronin gegen Feuersgesahr, unterstellt, vielleicht mit Rücksicht aus
den großen Brand, welcher ss97 AAinster verheerteB
Die Domobsdienzen waren nach denjenigen Gütern benannt, von welchen die Domherren sür
gewisse geistliche Ofsicien ihre Einkünste bezogen. Gb diese Osficien ursprünglich stets an den Ort
geknüpst waren, wo das betressende Gut lag, ist sraglich, aber in einzelnen Fällen wenigstens läßt sich
das bestimmt nachweisen. 2o mag sich auch in Angelmodde schon vor t s76 eine Aapelle befunden
haben; die chage will sogar die aus einem bsügel an der Mündung der Angel in die N)erse in gesicherter
§age erbaute Airche zur ersten machen, welche vom hl. Suibertus sür die Ghristen des Aäünsterlandes
errichtet worden ist?
Gine Bikarie 8. Dbomae wurde s526 durch Theodor von Licbeke, Aanonikus an der Aäartini-
kirche zu Akünster, gestistet. Neben dem j^sarrer und Bikar aus Angelmodde erschien s57s aus 2lnlaß
der Airchenvisitation in Münster auch noch ein Bice-Guratus des s^sarrers. s6s5 wurde die Bikarie
dem s)esuitenkolleg zu Alünster und nach Aushebung des Ordens der j?sarrstelle einverleibt; mit letzterer
wurde auch die f67ch vom j?farrer chelcking gestistete Allerheiligen-Bikarie vereinigtA
ß)m ^ebruar s59s wurde Angelmodde von den chchaaren des holländischen Grafen von Gber-
stein geplündert. IVährend des siebenjährigen Arieges brachte der langjährige Aamps um die Btadt
Aäünster neue Bedrückungen. Zur Zeit der chremdherrschast kam es vorübergehend zu einer Tcheilung
der Gemeinde; durch Berfügung vom 22. chebruar sSs s wurde die IVerse vom Ginflusse der Gmmer
bis zur Angelmündung Grenze zwischen dem Großherzogthum Berg und Frankreich, bis am 6. Bep-
tember ganz Angelmodde mit dem Aaiserreiche vereinigt wurdeB
(6^6 vernichtete das cheuer Airche und j)astorat bis aus das Akauerwerk. Abermals brannte
das Dach der Airche und des Cchurmes ab, als am 8. Iuli s85s sast das ganze Dors ein Aaub der
chlammen wurdeck
Auch in weiteren Areisen ist Angelmodde dadurch bekannt geworden, daß die Fürstin 2lmalie
von Gallitzin aus dem chause gleichen Namens (s. u.) ihren Sommerausenthalt nahm, nachdem sie im
s)ahre s779 ihren IVohnsitz nach NAinster verlegt hatte. j)hr Grabmal befindet sich an der Büdseite
der Airche, wo sie am 50. April s806 beigesetzt wurdeck
Der aus dem linken User der bVerse gelegene Theil der Gemeinde gehörte ehemals zumeist
zu einer Bauerschast Darseld (um H00 Oorteläov), welche sich bis in das Airchspiel 5t. Nkauritz js. u.)
hinein erstreckte. Güter in dieser Bauerschast (bova sita iv Dareveläe super ^Ver^am iuxta Außbele-
rurppäe) wurden s287 vom Domkapitel angekaust. Zu denselben gehörten auch die bsöse Althos
i Lrhard, Lodex srs, 385, 385; Loä. m V^estk. II. ;q8 uud ;5?; Tibns q;; f., q.6y, q8; s. uud ;soo.
^ von Glfers, Beiträge 50; Tibus q;;; Vrtschronik 72 f.
» Staats-Archiv, chürstenthum Münster Nr. q20 sf.; Lfüsing, Rampf uin die katholische Religion q8 und 25q;
Zeitschrift für vaterländische Geschichte und Alterthumskunde XOVI. ?rotocollurn pastoratus im P>farr-Archiv.
4 Geschichts-Guellen des Bisthuins Alünster III. M. Ar. R. I. 76 Nr. 8 (Landrathsaint); Schlüter, j)ro-
vinzialrecht I. 577.
" Grtschronik f. 72 f., 75, ;60 f.; Rcta betreffend Trhaltung der Runstgegenstände (Landrathsamt).
o Die neuere Literatur über die Fürstin verzeichnet Galland a. a. D.
um so wahrschemlicher, da der Dorupropst uicht nur 2lrchidiakou der Airche zu Angelmodde war,
souderu ihm auch das Derleihuugsrecht der ^sarrstelle zustand, und uach eiuer Arkuude von t s56
»AnAelemu6e6« eine der ältesten Doinobedienzen war. Die Airche wurde ss. o. Alverskirchenj dem
st>atrociniuin der hl. Agatha, der Patronin gegen Feuersgesahr, unterstellt, vielleicht mit Rücksicht aus
den großen Brand, welcher ss97 AAinster verheerteB
Die Domobsdienzen waren nach denjenigen Gütern benannt, von welchen die Domherren sür
gewisse geistliche Ofsicien ihre Einkünste bezogen. Gb diese Osficien ursprünglich stets an den Ort
geknüpst waren, wo das betressende Gut lag, ist sraglich, aber in einzelnen Fällen wenigstens läßt sich
das bestimmt nachweisen. 2o mag sich auch in Angelmodde schon vor t s76 eine Aapelle befunden
haben; die chage will sogar die aus einem bsügel an der Mündung der Angel in die N)erse in gesicherter
§age erbaute Airche zur ersten machen, welche vom hl. Suibertus sür die Ghristen des Aäünsterlandes
errichtet worden ist?
Gine Bikarie 8. Dbomae wurde s526 durch Theodor von Licbeke, Aanonikus an der Aäartini-
kirche zu Akünster, gestistet. Neben dem j^sarrer und Bikar aus Angelmodde erschien s57s aus 2lnlaß
der Airchenvisitation in Münster auch noch ein Bice-Guratus des s^sarrers. s6s5 wurde die Bikarie
dem s)esuitenkolleg zu Alünster und nach Aushebung des Ordens der j?sarrstelle einverleibt; mit letzterer
wurde auch die f67ch vom j?farrer chelcking gestistete Allerheiligen-Bikarie vereinigtA
ß)m ^ebruar s59s wurde Angelmodde von den chchaaren des holländischen Grafen von Gber-
stein geplündert. IVährend des siebenjährigen Arieges brachte der langjährige Aamps um die Btadt
Aäünster neue Bedrückungen. Zur Zeit der chremdherrschast kam es vorübergehend zu einer Tcheilung
der Gemeinde; durch Berfügung vom 22. chebruar sSs s wurde die IVerse vom Ginflusse der Gmmer
bis zur Angelmündung Grenze zwischen dem Großherzogthum Berg und Frankreich, bis am 6. Bep-
tember ganz Angelmodde mit dem Aaiserreiche vereinigt wurdeB
(6^6 vernichtete das cheuer Airche und j)astorat bis aus das Akauerwerk. Abermals brannte
das Dach der Airche und des Cchurmes ab, als am 8. Iuli s85s sast das ganze Dors ein Aaub der
chlammen wurdeck
Auch in weiteren Areisen ist Angelmodde dadurch bekannt geworden, daß die Fürstin 2lmalie
von Gallitzin aus dem chause gleichen Namens (s. u.) ihren Sommerausenthalt nahm, nachdem sie im
s)ahre s779 ihren IVohnsitz nach NAinster verlegt hatte. j)hr Grabmal befindet sich an der Büdseite
der Airche, wo sie am 50. April s806 beigesetzt wurdeck
Der aus dem linken User der bVerse gelegene Theil der Gemeinde gehörte ehemals zumeist
zu einer Bauerschast Darseld (um H00 Oorteläov), welche sich bis in das Airchspiel 5t. Nkauritz js. u.)
hinein erstreckte. Güter in dieser Bauerschast (bova sita iv Dareveläe super ^Ver^am iuxta Außbele-
rurppäe) wurden s287 vom Domkapitel angekaust. Zu denselben gehörten auch die bsöse Althos
i Lrhard, Lodex srs, 385, 385; Loä. m V^estk. II. ;q8 uud ;5?; Tibns q;; f., q.6y, q8; s. uud ;soo.
^ von Glfers, Beiträge 50; Tibus q;;; Vrtschronik 72 f.
» Staats-Archiv, chürstenthum Münster Nr. q20 sf.; Lfüsing, Rampf uin die katholische Religion q8 und 25q;
Zeitschrift für vaterländische Geschichte und Alterthumskunde XOVI. ?rotocollurn pastoratus im P>farr-Archiv.
4 Geschichts-Guellen des Bisthuins Alünster III. M. Ar. R. I. 76 Nr. 8 (Landrathsaint); Schlüter, j)ro-
vinzialrecht I. 577.
" Grtschronik f. 72 f., 75, ;60 f.; Rcta betreffend Trhaltung der Runstgegenstände (Landrathsamt).
o Die neuere Literatur über die Fürstin verzeichnet Galland a. a. D.